Am Sonntag geht es mal wieder in den hohen Norden. Dann sind wir auswärts beim 1. FC Phönix Lübeck gefordert. Nach den erfolgreichen Heimspielen wünschen sich sicherlich viele den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. Aber ob dieser gerade bei Phönix Lübeck gelingen kann?
Phönix war schon im letzten Jahr die Überraschungsmannschaft schlechthin und bis zum Schluss ganz oben mit dabei, hat die Saison letztlich direkt hinter uns auf Platz 3 beendet. Trainer Christiano Adigo macht dort wirklich einen absolut bemerkenswerten Job. Auch jetzt ist Phönix Lübeck auf Platz 8 wieder gut mit dabei und momentan sogar die Nummer 1 in Lübeck vor dem Stadtrivalen und Drittligaabsteiger VfB. Mit Siegen in den beiden Nachholspielen kann sich Phönix Lübeck theoretisch sogar noch bis auf Platz 2 nach oben arbeiten. Mit dem furiosen 9:1-Auswärtssieg in Ottensen haben sich die Lübecker am WE für das Duell gegen uns wohl schon ordentlich warm geschossen.
Nach der erfolgreichen, letzten Saison haben natürlich einige Spieler der Lübecker auf sich aufmerksam gemacht. Es haben 13 Spieler im Sommer Phönix verlassen, darunter auch einige Leistungsträger. So gingen u.a. Hyseni zu Drochtersen, Taritas und Boccaccio (ehem. Meier) zum VfB Oldenburg, Knudsen zurück nach Dänemark, Lippegaus zu Viktoria Berlin, van Dijck zu Lohne, Bennetts nach Düren, Sendzik und Kobert zu Ottensen. Phönix war aber auch auf der anderen Seite durchaus fleißig und hat gleich 14 Neue geholt. Darunter auch einige spannenden Neuzugänge: Rechtsaußen Josef Ganda kam aus der 1. Liga in Israel, Linksverteidiger Kokovas war zuletzt in der 1. Liga in Tschechien unterwegs und hat schon für den VfL Bochum in der 2. Liga gekickt. Mit Sander van Looy hat man zudem spät noch einen alten Bekannten an Bord geholt. Ordentlich Erfahrung bringt auch der kürzlich verpflichtete Sebastian Jakubiak mit, der mit Magdeburg schon Drittligaerfahrung gesammelt und auch schon in der Eredivisie gekickt hat und zuletzt im Libanon unterwegs war. Der Franzose Tony Lesueur kam von Rheden zwar aus der Oberliga, bringt aber Erfahrung aus Frankreichs 2. Liga mit und hat sich direkt mal einen Stammplatz erkämpfen können. Ebenso wie Fabio Maiolo, der von Ligakonkurrent Teutonia Ottensen kam. Mit Joshua Krüger hat man zudem noch einen talentierten jungen Spieler von Hansa Rostock dazugeholt. Insgesamt daher schon bemerkenswert, dass Lübeck trotz des relativ großen personellen Umbruchs auch in dieser Saison wieder oben mitmischen kann. Wobei man beispielsweise mit Stöver, Fritzsche, Berger, Sadrifar und Bock auch einige Leistungsträger der vergangenen Saison gehalten hat.
Wie schwer es ist, bei Phönix Lübeck zu bestehen, haben wir in der letzten Saison bitter erfahren: Trotz der doch sehr guten Saison unserer Jungs sind wir im letzten Jahr dort mit 1:4 unter die Räder gekommen und haben unsere höchste Saisonpleite hinnehmen müssen. Insofern könnte die Aufgabe, insbesondere im Hinblick auf unsere aktuelle Auswärtsschwäche, kaum schwieriger sein. Andererseits hat Phönix Lübeck sein letztes Heimspiel mit 0:1 gegen Eintracht Norderstedt verloren, die sich tief unten im Tabellenkeller befinden. Insofern sollte man sich daran ein Beispiel nehmen, dass vielleicht am Sonntag auch für uns mal ein Auswärtssieg drin sein könnte. Man muss es halt nur richtig anpacken.
Lübeck hat mit Kraiev, Sadrifar, Hartwig, Kliti, Kokovas, Fritzsche und Schneider aktuell eine recht lange Verletztenliste zu beklagen. Trotzdem bringt man aktuell seine Leistung auf den Platz. Aufzupassen gilt es in erster Linie auf Jonathan Stöver, der mit 7 Treffern und 5 Assists die vereinsinterne Scorerliste anführt. Aber auch Berger hat bislang schon 6 Treffer auf dem Konto, Tony Lesueur hat wie Stöver ebenfalls bereits 5 Tore vorbereitet.
Bei uns wird nach abgesessener Sperre wohl Kapitän Jonas Fedl zurückkehren. Ich gehe davon aus, dass er auch wieder „reinrotieren“ wird, fraglich ist, wer dafür die erste Elf verlassen muss. Vielleicht kehrt Beniermann ja zu einem Stürmer zurück und nimmt Schepp raus. Oder auch Möller nimmt wieder auf der Bank Platz und es bleibt beim System mit zwei Spitzen.
Am Ende hoffe ich, dass man auswärts endlich auch mal ein bißchen das auf dem Platz zeigt, was man regelmäßig in den Heimspielen abruft. Und ich würde mir wünschen, dass dies dann mal mit 3 Punkten belohnt wird und somit Sander van Looy merkt, dass er sich in dieser Saison für den falschen Club entschieden hat. Insofern alles reinhauen für den Auswärtssieg!