So, als bis jetzt stiller Leser, der die diskussionskultur in diesem Forum immer sehr geschätzt hat, muss ich jetzt hier mal Tacheles reden.
Beinahe 10000 Menschen kommen ins Stadion, feiern den auf absehbare Zeit letzten Sieg ihrer Mannschaft im Profifußball und müssen sich von irgendwelchen selbstdarstellerischen P*** hier als Klatschpappen bezeichnen lassen? Alle im Stadion sind genauso gefrustet über den Abstieg, aber dieses Erfolgserlebnis war im Hinblick auf die Gesamtstimmung für nächste Saison extrem wichtig. Ich war diese Saison 8mal im Stadion, habe ein Unentschieden und 7 Niederlagen gesehen. Da muss ich mich nicht für rechtfertigen, dass ich zumindest einen Moment unsere sportliche Situation vergessen möchte.
Freuen darf man sich auf jeden Fall und sollte man auch.
Aber einige Kommentare sprechen schon wieder vom extrem unglücklichen Abstieg oder raten dazu, jedem, der bleiben möchte einen Vertag anzubieten. Die Spieler sind ja absolut schuldlos, der böse Krämer natürlich alleinig schuld am desaströsen Fitnesslevel. Dass EM hier der neue Obersportdirektor wird, da muss man ja auch nicht mal innehalten und Alternativen abwägen.
Mir wird das hier schon wieder ein bisschen zu viel, wir bauen uns hier eine Euphorie, die den Blick auf die strukturellen Probleme vernebelt und den Status Quo zementiert.