Werder distanziert sich von Ultra-Fans (kicker.de)
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Die Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen hat sich von einer Gruppe von Ultra-Fans öffentlich distanziert und die Zusammenarbeit vorerst eingestellt.
'Die Reaktion des Clubs ist ein erster Schritt, um die Öffentlichkeit auf eine negative Entwicklung aufmerksam zu machen, bevor sie Mailänder Dimensionen erreicht', sagte Werders Fan-Beauftragter Dieter Zeiffer.
Werder reagierte damit auf Vorfälle wie beim Nordderby in Hamburg, als im Bremer Fanblock eine Fahne präsentiert wurde, auf der die Bombardierung der Stadt Hamburg dargestellt wurde. Laut Zeiffer gibt es eine 'ganze Liste von Vergehen, mit denen wenige Anhänger den Ruf aller Werder-Fans gefährden'. Er zählt dazu ein Handgemenge mit 67 Festnahmen in Hamburg, die Anpöbelung einer französischen Kindergruppe, das Rufen neonazistischer Parolen vor dem Champions-League-Spiel in Lyon sowie das Abfeuern von zwei Leuchtraketen auf das Spielfeld der AWD-Arena während des Bundesliga-Spiels bei Hannover 96.
In einem Brief an die Fan-Gruppierung 'Eastside' schrieb die Geschäftsführung: 'Dies ist für uns völlig inakzeptabel und wir distanzieren uns in aller Form von solchen Motiven, die in einem Sportstadion nichts zu suchen haben.' Weiter hieß es darin: 'Wir müssen Ihnen mitteilen, dass wir auf die neuerdings von Ihnen gewählte Form der 'Unterstützung' keinen Wert legen.'
'Das hat mit der riesigen Mehrheit unserer Fans nichts zu tun, aber wir wollen frühzeitig ein Zeichen setzen', sagte Mediendirektor Tino Polster und verwies auf die jüngsten Ausschreitungen in Italien und am Rande des Länderspiels in Celje. 'Wir wollen deutlich machen, dass wir das nicht tolerieren.'
Beim Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC verweigerte Werder Bremen demonstrativ die Unterstützung der sonst üblichen 'Fan-Kurvenshow'. Die Ultra-Fans erhielten keine Karten für den Innenraum.