Inspiriert durch die "Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage" im Duisburger Forum hier mal das Meppener Äquivalent dazu, um spieltagsübergreifend ein Thema zum Austausch über Stand und Möglichkeiten der spielerischen Entwicklung des Teams zu haben. Momentan in schwieriger Situation, aber getreu dem Motto "die Lage ist erst beschissen, wenn wir uns nicht mehr zu helfen wissen", lasst uns doch mal zusammentragen, was taktisch und von der Ausrichtung her machbar ist, um die derzeitige Misere zu überwinden.
Das kann mit ganz einfachen Dingen anfangen, wie z.B., dass jetzt langsam eine Startaufstellung gefunden werden muss, die dann erst mal gesetzt ist und den Stammspielern Gelegenheit gibt, ihren Rhythmus zu finden. Dann sollte man dringend mal schauen, wer auf dem Platz eigentlich die Verantwortung trägt. Demokratie ist was Feines, aber im Fussball fehl auf dem Platz, von daher hier die Leader aus meiner Sicht: Domaschke (bitte den Rest der Saison!), Putti (trotz aller Pannen unentbehrlich), Leugers (muss endlich richtig fit werden), Pio (er trägt momentan die Hauptlast), perspektivisch Evseev (da muss diese Saison was kommen und Willi kann das auch!) und wir haben ein Korsett, das Stabilität hereinbringen kann. Meine Startelf (Evseev momentan verletzt):
Domaschke
Ballmert - Putti - Bünning - Amin
Leugers - Egerer
Guder - Piossek - Tankulic
El Helwe
Vom Spielsystem her sollten wir bei Altbewährtem und damit 4 - 2 - 3 - 1 bleiben. Auch wenn das für die Sturmabteilung möglicherweise gewisse Schwierigkeiten bedeutet - die Spiele werden in erster Linie im Mittelfeld und Hinten verloren und für ein Tor ist der SVM in der Breite immer gut. Wichtig ist, dass es gelingt, den Dauerdruck von der Abwehr zu nehmen, da viele der krassen Fehler m.M.n. darauf zurückzuführen sind, dass das Mittelfeld bisher überhaupt nicht auf Touren kommt. Wichtig auch, dass über die Außen mehr Geschwindigkeit kommt, ggf. auch mit Spielern, die nicht unbedingt auf der Position zu Hause sind (Evseev, Oseé?). Die Spieler müssen in der Lage sein, mit entsprechenden Auswechslungen in der vorderen Reihe den überwiegenden Teil des Spiels zu pressen - keine leichte Aufgabe, da eine ganze Reihe englischer Wochen anstehen, aber der Druck muss verlagert werden ...
Damit einhergehend sollte man sich nicht scheuen, am Ende der Saison die Fairnesstabelle ggf. auch von hinten anzuführen und den Einsatz entsprechend erhöhen. Das kann und muss man dann clever spielen, da es sonst (gelb-)rote Karten hagelt - in der ersten Saison hat insb. Thilo vorgemacht, wie sowas gehen kann. Diese Saison ist mir in der Hinsicht Bünning bisher sehr positiv aufgefallen - hart aber herzlich! Im Falle des Falles kann man die Sperren ja auch mit der bei der hohen Belastung notwendigen Rotation synchronisieren (OK, kleiner Spaß am Rande :D). Mit anderen Worten: Ruhig auch mal eklig sein, wenn es nich anders geht (also durchaus öfter als bisher!).
Ein großes Thema muss auch der Spielaufbau sein, da sich hier bisher überhaupt keine Linie abzeichnet. Wie spielt man von hinten heraus? Hoch und weit? Hat bisher nicht wirklich funktioniert. Sich schön rauskombinieren? Führt regelmäßig dazu, dass der Ball kaum 5 Sekunden in den eigenen Reihen bleibt. Meppener Kurzpassspiel wie letzte Saison? Bisher wenig von gesehen, aber es wird wohl vorläufig der einfache, schnelle Pass sein müssen. Irgendwer (da sind wir wieder bei der Verantwortung) muss dann die Rolle des Verteilers übernehmen, der auch mal den Pass in die Tiefe spielt. Muss gar nicht so genial wie bei Deniz sein, aber irgendwie muss die Vorwärtsabteilung auch so und nicht nur mit ein paar Flanken gefüttert werden.
So, und jetzt seid ihr dran!