Pyro und Sanktionen durch die Verbände

    Ea kann nur eine juristisch belastbare Lösung geben:

    Verursacherprinzip statt Kollektivstrafe

    Wenn mein Nachbar mir die Tür einschlägt zahlen doch auch nicht alle Anwohner. Der Verband sollte zusammen mit nicht nur Strafen verhängen, sondern auch etwas unternehmen um die Verursacher zu indentifizieren.

    Es ist ja völlig legitim, sich über Sinn und Unsinn von Pyrotechnik zu unterhalten oder respektvoll zu streiten. Es gibt, vor allem angesichts der hohen Strafen, die den Vereinen auferlegt werden, gute Argumente dagegen.

    Trotz allem ist diese Androhung einer drakonischen Strafe durch den NFV schon eine richtig heftige Eskalation, die in keinem Verhältnis zum Verhalten der pyroaffinen SV-Fans steht. Es gibt meines Wissens aus den letzten Jahren so gut wie keine Vorfälle (Köln ausgenommen), in denen Pyrotechnik von Meppener Seite unsachgemäß benutzt wurde und Menschen gefährdet wurden. (Bitte Hinweise falls ich falsch liege)

    Aus dem Drochtersen-Spiel ist mir in Erinnerung geblieben, wie ein lautstarker "Fan" von Drochtersen permanent und penetrant den Schiedsrichter und seine Assistenten verbal angegangen ist. Im Umfeld von Fussballspielen ist dieses Verhalten - zumindest meiner Ansicht nach - viel schädlicher als Pyrotechnik, die verantwortungsvoll und stimmungsfördernd genutzt wird.

    Von Fans und Verein würde ich mir in dieser Angelegenheit einen Dialog und ein faires Agreement wünschen, um weiteren Schaden vom Verein abzuwenden. Ohne Ronny ist das ja vielleicht auch möglich. Kritik an den Entscheidungen des Verbands lässt sich sicherlich auch kreativ lösen, deshalb ran an die Tapetenabteilung im Baumarkt.

    Zitat von SV Meppen - Mein Verein

    Ea kann nur eine juristisch belastbare Lösung geben:

    Verursacherprinzip statt Kollektivstrafe

    Wenn mein Nachbar mir die Tür einschlägt zahlen doch auch nicht alle Anwohner. Der Verband sollte zusammen mit nicht nur Strafen verhängen, sondern auch etwas unternehmen um die Verursacher zu indentifizieren.

    schräger Vergleich finde ich. Die Verursacher sind dann ja irgendwie alle, die im Block stehen. Denn alle dort feiern diese Pyroaktionen. Die ausführenden Personen werden von allen anderen dort geschützt. Eine belastbare Identifikation ist nicht möglich.

    Zitat von SV Meppen - Mein Verein

    Ea kann nur eine juristisch belastbare Lösung geben:

    Verursacherprinzip statt Kollektivstrafe

    Wenn mein Nachbar mir die Tür einschlägt zahlen doch auch nicht alle Anwohner. Der Verband sollte zusammen mit nicht nur Strafen verhängen, sondern auch etwas unternehmen um die Verursacher zu indentifizieren.

    Wenn ein Verein am Spielbetrieb eines Verbandes teilnimmt, muss er sich selbstverständlich an dessen Statuten orientieren. Diese müssen aber VOR der Saison genau definiert sein. Und der Verband hat bei Verfehlungen nur die Möglichkeit die Vereine zu sanktionieren und nicht den Verursacher an sich. Der Verein kann dann an die Verursacher herantreten und bei diesen Regress wegen der Verbandsstrafen einklagen ( hierzu liegen Gerichtsurteile vor ) Das dürfte sich aufgrund der Vermummung aber schwierig gestalten und der handelnde Vorstand würde dann bei der aktiven Szene wohl „unten durch sein“.

    Wenn sich durch Pyros aber Personen- und Sachschäden ergeben, ist immer der Verein der Gelackmeierte. Er kann sich aus der Verschuldenshaftung nicht so einfach befreien ( z.B mangelnder Ordnungsdienst ). Und dies dürfte das Grundproblem sein, warum Verbände grundsätzlich Pyros nicht erlauben werden.

    Diese Problematik äußerte auch mal ein Vorstandsvorsitzender eines West-Regionalligisten, mit dem ich mich mal lange unterhalten konnte.

    Zitat von harrydevlugt

    Können diese Posts rund um Verband Pyro und Strafen nicht in einen anderen Thread verschoben werden?

    Ich hatte die Posts zu den jüngsten Ankündigungen des Verbands bez. weiterer Pyro-Aktionen erst mal im Thread zum Spiel gegen Drochtersen eingehängt ... der damit jetzt allerdings doch ziemlich überfrachtet ist. Hier also auf Anregung von harrydevlugt ein eigener Thread, da diese Diskussion sicher nicht zeitnah beendet sein wird ...

    Zitat von harrydevlugt
    Zitat von Ueberwasser

    Die zustaendigen Leute beim Verband sind inkompetent, arrogant, ja boesartig. Diese Mischung macht sie fuer den gesamten Fussball gefaehrlich.

    Meinungen wie diese hier sind auch mitursächlich für manche Reaktionen der Verbände.

    Diese Meinung kommt ja nicht von ungefaehr. Und wenn ein Verband aufgrund von unliebsamen Meinungsaesserungen Reaktionen zum Nachteil eines Clubs zeigt, beweist das doch gerade, dass die von mir genannten Attribute nicht aus der Luft gegriffen sind.

    Ist es überhaupt eine “Kollektivstrafe”? Der Verband bestraft ja nur “einen” und zwar den Verein der die Regeln nicht einhalten kann. Das ist imho ein großer Unterschied zu, z.B., Stadionverboten für eine gesamt Fangruppe.

    Ansonsten ist ja quasi auch jede Geldstrafe eine Kollektivstrafe, weil die Gesamtheit des Vereins und damit alle Fans und Sponsoren dafür aufkommen müssen.

    In der schlecht vermarkteten Regionalliga ist es für die Bilanz eines Vereins einfach Gift, wenn er ein Geisterspiel austragen muss, dessen muss sich ein Verband bewusst sein. Zumal wir trotz eines Zuschauerzuspruchs von 5000+ Zuschauern, kaum ein Plus erzielen können in dieser Liga. Eine solche Strafe wäre einfach nicht verhältnismäßig. An der Attraktivität der Liga scheint dem Verband aber sowieso nicht gelegen zu sein, man möchte wohl eher Ruhe haben, da hat man es natürlich mit Vereinen wie Drochtersen leichter.

    Zitat von Wunderheiler

    Ist es überhaupt eine “Kollektivstrafe”? Der Verband bestraft ja nur “einen” und zwar den Verein der die Regeln nicht einhalten kann. Das ist imho ein großer Unterschied zu, z.B., Stadionverboten für eine gesamt Fangruppe.

    Der Verband bestraft mit einem Geisterspiel gleichzeitig alle Fans des Vereins mit, die sich die Partie nicht im Stadion anschauen woll(t)en - ich sehe da keinen großen Unterschied zu einem Stadionverbot, auch wenn es nur ein Spiel ist.

    Zitat von Wunderheiler

    Ansonsten ist ja quasi auch jede Geldstrafe eine Kollektivstrafe, weil die Gesamtheit des Vereins und damit alle Fans und Sponsoren dafür aufkommen müssen.

    Die Verantwortung für die Einhaltung der Auflagen liegt grundsätzlich beim Verein, an den sich der Verband im Falle des Falles wendet. Der könnte dann versuchen, die Verursacher haftbar zu machen, was sich in der Praxis aber schwierig bis unmöglich gestaltet. Eine kollektive Bestrafung liegt hier allenfalls indirekt vor, nicht mit einem Geisterspiel vergleichbar.

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    Was Pyro insgesamt angeht, würde ich es begrüßen, wenn das in geregelten Bahnen, also nach Ankündigung und mit festgelegten Zeiten (z.B. "15 Minuten vor Anpfiff") stattfinden könnte. Denn seien wir alle mal ehrlich: Welches reale Sicherheitsrisiko geht davon denn tatsächlich aus? Wann ist beim SVM das letzte Mal jemand durch Pyro-Aktionen der Ultras verletzt worden? Aus meiner Sicht muss es da einfach einen Kompromiss geben, mit dem alle Seiten leben können, denn die jetzigen Regelungen gehen ein ganzes Stück weit an Wirklichkeit vorbei.

    Ich sehe halt den Unterschied nicht. Mit einer Geldstrafe werden auch quasi alle Fans bestraft (durch höhere Preise). Der Verband bestraft hier genau einen, nämlich den Verein.

    Und genau da liegt (für den Verband) wahrscheinlich das “Problem”. Der Verein tut Zuwenig um es zu verhindern.

    Dass der Verband hier über das Ziel hinausschießt, dürften ja alle zurecht so sehen. Gerade im bundesweiten Vergleich sind wir bestimmt keine so schlimme Ausnahme, dass man gerade für ein Exempel statuieren müsste.

    Mir geht es rein um die Definition der Kollektivstrafe, die sehe ich eben nicht, da eben nur einer bestraft wird (mit Konsequenzen für viele, aber wie gesagt, da sehe ich den Unterschied zu einer (hohen) Geldstrafe nicht.

    Für mich ist bei der Frage der springende Punkt, dass beim Geisterspiel alle Fans direkt durch den Verband automatisch mit in Haftung genommen werden, ohne dass der Verein etwas tun kann, während das bei einer Geldstrafe wenigstens theoretisch nicht der Fall sein muss, wenn der Verein die Verursacher in Haftung nehmen würde (könnte).

    Dieses Verbandbashing ist nur noch Hochnotpeinlich. Pyro ist und bleibt verboten. Und das hat nichts damit zu tun, dass noch nie etwas passiert ist. Was, wenn etwas passiert? Dann schreien alle, dass sie es nicht gewesen sind. Und spätestens dann wird mit dem Finger auf andere gezeigt. Es gibt eine schöne Doku über Pyro. Und wie heiß die Dinger werden. Und wenn jetzt wieder jemand kommt mit "MiMiMi und BuBuBu" ... setzt euch mal mit Verboten und Gesetzen auseinander. Und dass es dem Verein schadet, ist nur die Kerze auf der Torte.

    Wie soll man denn sonst dagegen angehen, als nach 2 oder 3 mal mit Geisterspielen zu drohen? Geldstrafen interessiert ja niemanden mehr. Denn die muss ja der Verein bezahlen und nicht die Ultras. Interessiert sie ja nicht. Amen und einen schönen 2. Advent

    Zitat von falk42

    Für mich ist bei der Frage der springende Punkt, dass beim Geisterspiel alle Fans direkt durch den Verband automatisch mit in Haftung genommen werden, ohne dass der Verein etwas tun kann, während das bei einer Geldstrafe wenigstens theoretisch nicht der Fall sein muss, wenn der Verein die Verursacher in Haftung nehmen würde (könnte).

    Genau so ist das, wie willst du es z.B. bei 7000-8000 Zuschauern gegen Oldenburg verhindern, dass da 2 Fackeln im Block gezündet werden, während sich die Mehrheit an die Vorgaben hält? Da steht die angekündigte Strafe in keinem Verhältnis zu dem, was praktikabel ist. Ein Geisterspiel in dieser Liga bedeutet, dass man den gesamten Verein in finanzielle Schieflage bringt.

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