3. Liga 2024/2025

  • Bei dem Bierwerfer handelt es sich offenbar um einen Sponsor des FSV Zwickau :laugh2:

    Zitat
    Fragen und Antworten: Wie es nach dem Spielabbruch weitergeht
    Weil Schiedsrichter Nicolas Winter im Spiel gegen Essen beim Gang in die Kabine von einem Zuschauer des FSV Zwickau eine volle Ladung Bier ins Gesicht…
    www.liga3-online.de
  • Es ist natürlich eine Frage des Respekts und natürlich geht das gar nicht, was dort passiert ist.

    Ich frage mich aber, wann der Punkt kommt, an dem man sagt, es wird alles übersensibilisiert. Die Wahrheit ist ja: in den wenigsten Stadien lassen sich solche Dinge völlig vermeiden.

    Ich erinnere mich beispielsweise an ein Spiel von uns bei Eintracht Nordhorn, als neben dem Assistenten ein Polenböller explodierte. Das Spiel wurde danach fortgesetzt. Damals stand ein hochrangiger emsländischer Schiri zufällig neben mir und meinte, die Fortsetzung sei genau die richtige Entscheidung. Man müsse auch was aushalten können und könne nicht 3000 Zuschauer leiden lassen, wenn einer Mist baue.

    Ich behaupte mal vorsichtig: auch der Schiri in Zwickau hätte weitermachen können.

    Nochmal: ich will nichts schönreden oder so. Aber es ist schon eine „Kann-Entscheidung“, zumal der Täter eindeutig identifizierbar und zur Rechenschaft ziehbar war.

  • Es ist natürlich eine Frage des Respekts und natürlich geht das gar nicht, was dort passiert ist.

    Ich frage mich aber, wann der Punkt kommt, an dem man sagt, es wird alles übersensibilisiert. Die Wahrheit ist ja: in den wenigsten Stadien lassen sich solche Dinge völlig vermeiden.

    Ich erinnere mich beispielsweise an ein Spiel von uns bei Eintracht Nordhorn, als neben dem Assistenten ein Polenböller explodierte. Das Spiel wurde danach fortgesetzt. Damals stand ein hochrangiger emsländischer Schiri zufällig neben mir und meinte, die Fortsetzung sei genau die richtige Entscheidung. Man müsse auch was aushalten können und könne nicht 3000 Zuschauer leiden lassen, wenn einer Mist baue.

    Ich behaupte mal vorsichtig: auch der Schiri in Zwickau hätte weitermachen können.

    Nochmal: ich will nichts schönreden oder so. Aber es ist schon eine „Kann-Entscheidung“, zumal der Täter eindeutig identifizierbar und zur Rechenschaft ziehbar war.

    Puh Timmy, ich stimme dir sehr, sehr häufig zu, aber hier bist du meines Erachtens komplett auf dem Holzweg. Was ist das bitte für ein Zeichen, wenn man ein Spiel fortsetzt, nachdem der Schiedsrichter von einem Fan bewusst, beabsichtigt attackiert wird (völlig egal, womit)? Es geht da auch um das Thema Vorbildfunktion: Wer soll noch Lust haben, in unterklassigen Ligen zu pfeifen, wenn man fürchten muss, dass man sich so etwas bieten lassen muss?

  • Es ist natürlich eine Frage des Respekts und natürlich geht das gar nicht, was dort passiert ist.

    Ich frage mich aber, wann der Punkt kommt, an dem man sagt, es wird alles übersensibilisiert. Die Wahrheit ist ja: in den wenigsten Stadien lassen sich solche Dinge völlig vermeiden.

    Ich erinnere mich beispielsweise an ein Spiel von uns bei Eintracht Nordhorn, als neben dem Assistenten ein Polenböller explodierte. Das Spiel wurde danach fortgesetzt. Damals stand ein hochrangiger emsländischer Schiri zufällig neben mir und meinte, die Fortsetzung sei genau die richtige Entscheidung. Man müsse auch was aushalten können und könne nicht 3000 Zuschauer leiden lassen, wenn einer Mist baue.

    Ich behaupte mal vorsichtig: auch der Schiri in Zwickau hätte weitermachen können.

    Nochmal: ich will nichts schönreden oder so. Aber es ist schon eine „Kann-Entscheidung“, zumal der Täter eindeutig identifizierbar und zur Rechenschaft ziehbar war.

    Also komme ich demnächst zu dir auf die Arbeit, schmeiße dir nen Becher Bier ins Gesicht und sage :”Stell dich mal nicht so an, einfach weiterarbeiten. Man muss schon was aushalten können”

    SR sind kein Freiwild! Und so lange diese Einstellung weiter auf den (auch Amateurplaetzen) Einzug hält, braucht ihr euch nicht beschweren, dass eure Jugend- und Seniorenspiele mehr und mehr unbesetzt bleiben.

    SV Meppen Fußballfibel: Link

  • Mir war klar, dass die Argumentation kommt. Ebenso ist mir klar, dass es auch um die Vorbildfunktion geht. Ich meine aber, man hätte schon auch noch differenzieren können. Insbesondere ist es m.E. ein Unterschied, ob es um ein Spiel im Amateurbereich geht oder im Profibereich. Also nicht falsch verstehen. Die Aktion ist und bleibt total daneben und die Täter gehören zur Rechenschaft gezogen. Mir geht es eher um die Folgenseite und ich habe auch da nur die Frage aufworfen, wann der Punkt kommt, ab dem man differenzieren sollte. Insoweit sehe ich mich nicht auf dem Holzweg. Ich finde, es müsste einfach mal thematisiert werden.

  • All das habe ich nie behauptet. Finde deine Reaktion total erstaunlich und daneben. Warum sind viele so wenig dazu in der Lage zu differenzieren? Es geht doch überhaupt nicht darum, dass Schiris Freiwild sein sollen oder Ähnliches. Wenn mit mir jemand sowas machen würde, würde ich das aber zivil- und ggf. strafrechtlich lösen. Dann merkt derjenige noch viel mehr, wie wenig Schiris „Freiwild“ sind.

    By the way: ich war früher selbst Schiri. Also entspann dich.

    Egal. Ich hätte es schön gefunden, hätte man wirklich mal über die Folgenseite sprechen/diskutieren können. Denn nur darum geht es.

  • Mir war klar, dass die Argumentation kommt. Ebenso ist mir klar, dass es auch um die Vorbildfunktion geht. Ich meine aber, man hätte schon auch noch differenzieren können. Insbesondere ist es m.E. ein Unterschied, ob es um ein Spiel im Amateurbereich geht oder im Profibereich. Also nicht falsch verstehen. Die Aktion ist und bleibt total daneben und die Täter gehören zur Rechenschaft gezogen. Mir geht es eher um die Folgenseite und ich habe auch da nur die Frage aufworfen, wann der Punkt kommt, ab dem man differenzieren sollte. Insoweit sehe ich mich nicht auf dem Holzweg. Ich finde, es müsste einfach mal thematisiert werden.

    Sorry, aber da ich selbst seit 15 Jahren SR bin ist dieses Thema für mich hoch emotional.

    Was teilweise auf Amateurplaetzen abgeht, ist unter aller Sau. Als Pate habe ich JungSchiedsrichter begleitet, die heulend in der Kabine sitzen und nach dem Spiel die Brocken hingeschmissen haben.

    Und wenn so etwas auf großer Bühne passiert, dann muss das einfach auch drastisch behandelt werden, um einfach mal eine Linie zu ziehen. Gut, das dies jetzt auch mal mediale Aufmerksamkeit bekommt.

    Es ist auch nicht so, dass die SR im Profifussball auch nur annähernd so gut entschädigt werden wie die anderen 22 aktiven auf dem Platz. Schrei ihn am, zeig den Mittelfinger oder was auch immer (mach ich auch). Sobald es aber körperlich wird: Rote Linie!

    SR macht man aus purer Leidenschaft zum Fußball, für eine relativ mickrige Aufwandsentschädigung. Und irgendwo gibt es Grenzen, mit völlig Wurscht, was die Konsequenzen sind.

    SV Meppen Fußballfibel: Link

  • Sorry, aber ich bin doch als SR nicht der Clown in der Manege, der alles aushalten muss, das Publikum hat ja schließlich Eintritt bezahlt.

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  • Ich verstehe Deine Argumentation nicht, daher drei Nachfragen:

    Wie genau sollte denn zwische Amateur- und Profibereich unterschieden werden? Wo sollte man eher 'ein Auge zudrücken' oder erwarten, dass die Schiris und Linienrichter das 'abkönnen'? Eher bei den Profis, weil da die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass die Täter durch Video etc. identifiziert und gezielt bestraft werden können? Was im Amateurbereich kaum in vergleichbarer Weise klappen dürfte. Und am Rande: Was machen wir denn, wenn die Person einfach schnell genug abhaut, unerkannt bleibt oder gar gedeckt wird von umstehenden Zuschauern? Auch hinsichtlich der von Dir präferierten strafrechtlichen Lösung. Im Profibereich sind auch mehr Unbeteiligte betroffen. Plus: Es geht um mehr, nicht zuletzt Geld.

    Oder soll eher im Amateurbereich lange Leine gelassen werden, weil sonst die Sportgerichtsbarkeit zu viel zu tun bekommt oder dort oftmals keine Möglichkeiten bestehen, solches Verhalten wirksam durch Sicherheitskräfte, Stadionarchitektur etc. zu verhindern?

    [Edit: Sorry, sehe gerade, dass Du die Unterscheidung gar nicht angesprochen hattest. Mein Fehler! Da habe ich etwas verwechselt]

    Zweite Frage: Wer soll denn zukünftig darüber entscheiden, wann dem Schiri in unzumutbarer Weise zugesetzt wurde? Geht es danach, ob er das Spiel physisch noch leiten kann? Wie z. B. sähe es bei Platzwunden am Kopf aus, die man tackern könnte? Geht ja bei Spielern auch und Ärzte sollten ja da sein. Zählt auch die psychische Verfassung? Oder sind wir da per se im Bereich des "Übersensibilisierten"? Oder lassen wir einfach zukünftig die Zuschauer vor Ort (oder auch am Fernseher) abstimmen? Die sind ja schließlich die Leidtragenden, wenn der Schiri nicht weitermachen möchte.

    Dritte Frage: Von welchen "Folgen" sollen wir reden? Darum, dass zahlende Zuschauer um ihr Fußballspektakel gebracht werden?

    Ich finde die Forderung, dass die Schiris das doch bitte zivil- bzw. strafrechtlich im Nachklapp mit den Tätern regeln mögen und so lange bitte schön weiter machen, ehrlich gesagt einigermaßen perfide. Den schlicht fürchterlichen Vorfall mit dem Polenböller nebst Reaktion einer vermeintlichen Autorität auf diesem Feld hier als Positivbeispiel zu bringen, lässt tief blicken. Insbesondere wenn man selbst wenige Zeilen davor vor einer "Übersensibilisierung" warnt...

  • Ich glaube, dass du eigentlich schon verstehst, was ich meine. Trotzdem gehe ich gern auf deine Fragen ein.

    Ad 1:

    In meinen Augen muss im Amateurbereich stets eine null Toleranz-Linie gefahren werden. Da kann ein Schiri schlicht nicht geschützt werden und deswegen muss klar sein, dass dort alles, was auch nur in die Richtung eines tätlichen Angriffs geht zum Abbruch führen. In meinen Augen müsste das aber auch noch viel früher ansetzen. Was sich Amateurschiris gerade im Jugendbereich teilweise von überschlauen Papis oder Opis anhören müssen, geht einfach gar nicht.

    Im Profibereich kann man Schiris viel besser schützen. Durch bauliche Vorgaben und durch den Ordnungsdienst. Das geht im Amateurbereich nicht. Außerdem gibt es viel mehr Interessen Dritter. Damit meine ich Fans, aber insbesondere auch Mitarbeiter, deren Schicksale unmittelbar von einem Spielabbruch betroffen sind. Im Übrigen sehe ich dort die Gefahr der Manipulation durch Zuschauer. Nur in dem Bereich wollte ich die Frage aufwerfen, ob ein Spielabbruch auch einmal unverhältnismäßig sein kann. Seien wir mal ehrlich: mit dem gestrigen Ereignis als Maßstab hätte man bei uns in den vergangenen Jahren über diverse Spielabbrüche nachdenken müssen.

    ad 2:

    Am Ende wird es klare Regeln geben müssen im Sinne von Vorgaben. Dazu wie immer ein gewisses Ermessen des Schiris selbst. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es hier um den Inhalt eines Bechers Bier geht und nicht um Wurfgeschosse oder Faustschläge, die zu Platzwunden o.ä. führen.

    ad 3:

    Ermittlung der Täter, Stadionverbot, zivil-und strafrechtliche Ahndung. Dazu Geldstrafe für den Verein, aus dessen Lage der Fan stammt.

    Das Beispiel mit dem Böller war übrigens ein Negativbeispiel meinerseits. Denn damals hätte man definitiv abbrechen müssen.

  • Es gibt klare Regeln :

    In Regel 5 steht unter Zusatzpunkt 10 u.a.: „Ein Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen. […] Gründe für einen Spielabbruch können beispielsweise Witterungsverhältnisse, Flutlichtausfall, Einflüsse von außen wie Zuschauerausschreitungen, massive Bedrohungen oder ein tätlicher Angriff gegen den Schiedsrichter oder sein Team sein.

    Wenn ein Schiedsrichter Bier ins Gesicht geschüttet bekommt ist es ein tätlicher Angriff und das Spiel wird abgebrochen, so einfach ist es.

  • Ist es so einfach. Ich verurteile das was passiert ist auch auf das Schärfste.

    Aber ein Spielabbruch mit so weitläufigen Folgen ist sehr fraglich.

    Ich bin schon länger für Punktabzug statt Geldstrafen, in der Hoffnung so die Täter zu identifizieren, aber das Essen die Punkte bekommt ist für Bayreuth, OL und Halle ein Schlag in die Fresse.

    Wenn einer von denen wegen einem Punkt gegenüber Essen absteigt, ist nicht nur der Heimverein betroffen.

    Spiel zu Ende bringen und Zwickau danach drei, vier oder fünf Punkte abziehen wäre für mich die gerechtere Lösung.

    Es kann nicht sein das einige Idioten fremden Vereinen die Meisterschaft versauen oder den Abstieg besiegeln.

    Sehr schweres Thema!

  • Wie hier schon geschrieben wurde, ist es völlig unerheblich, dass es hier um den Abstieg geht. Wie und wer soll denn werten, ob das Spiel für irgendetwas wichtig ist?

    Daher ist es überhaupt kein schweres Thema.

    Das einzige woran man sich eventuell (juristisch) reiben könnte ist das Wörtchen "kann". Da steht scheinbar nicht "muss".

  • Es ist ja offenbar eine Ermessensentscheidung des Schiedsrichters, insofern verbietet sich für mich, seine Entscheidung als Betroffener in Frage zu stellen.

    Ich verstehe aber, wenn hier manche nach der Verhältnismäßigkeit fragen. Nicht in Bezug auf die Bedeutung des Spiels, sondern in Bezug auf andere Aggressionen, die regelmäßig erduldet werden.

    Ich finde, man sollte die Schwelle viel niedriger legen und viel härter und konsequenter sanktionieren wie sich Spieler und Trainer gegenüber Schiedsrichtern gebärden. Es liegt für mich nahe, dass die Hemmschwelle sinkt, wenn das Publikum mit ansieht wie Spieler den Schiri auf dem Platz bedrängen und die Trainer sich hinterher über sie verächtlich machen (schlimm fand ich zum Beispiel vor ein paar Wochen Neidhart, der nach einer Fehlentscheidung meinte, morgen würde sich der Schiedsrichter selbst für seine Leistung schämen).

    Man muss das alles doch nur mal mit anderen Sportarten vergleichen, wo die Schiedsrichter oftmals nahezu unantastbar sind. Wenn man wollte, könnte das im Profifußball auch so laufen. Vielleicht hätte das dann eine Strahlkraft auf den Amateuerfußball, wo es wirklich schlimm um den Schutz von Schiedsrichtern steht.

  • Wenn eine Leuchtrakete in den gegnerischen Fanblock geschossen wird, ist es vom Vergehen her nicht genau so schlimm?

    Dann wird aber nicht abgebrochen, sondern nur eine Geldstrafe ausgesprochen. Genau da muss ein Punktabzug her. Dann wird auch wieder anders mit den Schiedsrichtern umgegangen. Und dadurch schädigt man nun einmal auch nur den eigenen Verein und nicht Vereine und Fans die völlig unschuldig sind.

    Es darf nicht passieren das einzelne Personen die "Macht" bekommen über Fussballergebnisse zu entscheiden.

    Wenn unser SVM zum Beispiel nur aufgrund dieser Person am Ende aus dem Profifussball absteigen würde, wäre es für dich dann einfach Pech?

    Wie oft hörte man zum Spass" jetzt kann uns nur noch ein Spielabbruch helfen". Nicht das das jetzt noch Schule macht. :dash2:

  • Wenn eine Leuchtrakete in den gegnerischen Fanblock geschossen wird, ist es vom Vergehen her nicht genau so schlimm?

    Ich sehe mich außerstande, das zu vergleichen. Du solltest aber nicht übersehen, dass der Schiedsrichter gestern selbst der Betroffene war. Es mag Schiris geben, die ungerührt weitergemacht hätten und andere, die danach seelisch außerstande, wieder "raus" zu gehen und auf Profiniveau zu pfeifen. Der Schiedsrichter sollte seinen Ermessensspielraum voll ausschöpfen dürfen. Ob seine Grenze beim Bier im Gesicht erreicht ist oder erst bei einem geworfenen Gegenstand am Kopf oder schon nach verbalen Entgleisungen, das ist m.E. ihm überlassen!

  • Wenn eine Leuchtrakete in den gegnerischen Fanblock geschossen wird, ist es vom Vergehen her nicht genau so schlimm?

    Dann wird aber nicht abgebrochen, sondern nur eine Geldstrafe ausgesprochen. Genau da muss ein Punktabzug her. Dann wird auch wieder anders mit den Schiedsrichtern umgegangen. Und dadurch schädigt man nun einmal auch nur den eigenen Verein und nicht Vereine und Fans die völlig unschuldig sind.

    Es darf nicht passieren das einzelne Personen die "Macht" bekommen über Fussballergebnisse zu entscheiden.

    Wenn unser SVM zum Beispiel nur aufgrund dieser Person am Ende aus dem Profifussball absteigen würde, wäre es für dich dann einfach Pech?

    Wie oft hörte man zum Spass" jetzt kann uns nur noch ein Spielabbruch helfen". Nicht das das jetzt noch Schule macht. :dash2:

    Naja bei einem "Angriff" auf den Schiedsrichter sehe ich das schon anders. Mir fehlt die Phantasie wie er nach so einer Attacke anschließend noch als "Unparteiischer" die Partie zu ende pfeifen soll. Wo willst Du denn die Grenze setzen, ab wann der Schiedsrichter ein Spiel abbrechen kann? Erst wenn er körperlich so sehr versehrt ist, dass er das Spiel nicht mehr leiten kann?!

    Aber wenn sowas in Meppen passiert wäre wäre ich jetzt auch vor Wut explodiert, hätte mich aber auch gefragt, warum man den Schiedsrichter nicht besser geschützt hat. Die Stimmung war maximal aufgeheizt, die Zuschauer standen bereits in Erwartung auf den Schiedsrichter.

    Und natürlich darf und wird ein Spielabbruch nie der Mannschaft zu gute kommen, deren "Anhänger" den Spielabbruch zu verantworten haben. Darum wird das sicherlich keine Schule machen.

  • Tatsächlich habe ich Dich da nicht so 100%ig verstanden. Ich bin z.B. davon ausgegangen, dass Du über die "Folgenseite" im Sinne der Folgen für die Vereine (Punktabzug, Wettbewerbsverzerrung etc.) reden wolltest. Im Sinne von Verhältnismäßigkeit zwischen Anlass für die Spielunterbrechung und ihre Auswirkungen.

    mir ist immer noch nicht so ganz klar, wo Du Anpassungsbedarf siehst. Bei Amateuren Nulltoleranz, aber bei Profis nicht, weil man hier die Schiris besser schützen kann? Mal abgesehen davon, dass die von Dir erwähnten Papis und Opis sich vermutlich nicht zu knapp am Profibereich orientieren, wenn sie beim Spiel der C-Jugend dem 17jährigen Nachwuchsschiri allerlei Drohungen entgegenbrüllen, weil er das Foul an ihrem kleinen Marlon-Friedrich nicht mit Rot geahndet hat: Was heißt das denn für den aktuellen Fall? Strafe für Zwickau, weil Schiri nicht vor der Meute mit Schaum vorm Maul geschützt? Ich finde, man sollte ganz dringend von Zuschauern eines Fußballspiels einen fairen und rudimentär selbstbeherrschten Umgang mit dem Schiri (und allen anderen Menschen auf und um den Platz) erwarten (können). Das Argument "man kann im Profibereich den Schiri ja schützen" geht da in eine ganz falsche Richtung, indem es impliziert, dass geworfene Gegenstände (Härtgrad egal) erwartbares, nicht zu verhinderndes und somit tolerables Verhalten im Stadion seien.

    Das einzeige, was mir einleuchtet, ist ein Unbehagen in der Verantwortungsübertragung vom Täter auf dem Verein, in dessen Stadion das Spiel stattfindet bzw. dessen Anhänger der Täter ist. Das ist meinetwegen unschön, aber pragmatisch kaum zu ändern. Wie sonst sollte man mit derartig herbeigeführten Spielabbrüchen umgehen? Wiederholungsspiel? Das würde ja erst Recht Anreize zum Missbrauch setzen! Ich finde die Bestrafung des Vereins auch deswegen gut, weil es die Fans bzw. Zuschauer ernst nimmt und in die Verantwortung einbezieht, wie man im Stadion miteinander umgeht.

    Die zivil- und strafrechtliche Verfolgung ist übrigens ja keineswegs die Alternative, sondern je nach Schwere des Vorfalls die logische Ergänzung zu der sportrechtlichen.

  • Nein, kein schweres Thema, sondern klarer Sachverhalt. Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter müssen einen sofortigen Abbruch des Spiel zur Folge haben. Punkt.

    Ob Essen jetzt die Punkte bekommt, ist völlig irrelevant. Genauso wie die Folgen für Bayreuth, Oldenburg, Halle, uns oder sonstwen. In diesem wie in jedem anderen Fall muss die Strafe an die verantwortlichen Stellen zu richten sein, also an den gastgebenden Verein, denn dieser ist seiner Schutz- bzw. Ordnungspflicht nicht nachgekommen. Das ist halt derzeit die übliche Vorgehensweise der DfB Justiz.

    Und ich stimme vielen der hier geschriebenen Beiträgen zu: die nachwachsende Schiedsrichter Generation muss auch in den unteren Ligen geschützt und unterstützt werden. Meine Zeit in der 1. Kreisklasse mit SVM III liegt schon Jahrzehnte zurück, aber auch ich erinnere mich an Zuschauer, Väter oder Großväter, die damals schon - nicht nur verbal - Grenzen gegenüber Schiedsrichtern und Gästespielern überschritten haben. Wo war das noch? Ja, DjK Hebelermeer, DjK Fehndorf, Tinnen und VfB Lingen.

    Um das ursprüngliche Thema nicht zu vergessen, auch RW Essen hat schon diesbezüglich Punkte verloren und einen möglichen Aufstieg verpasst,wegen einem einzelnen Idioten. Sie wurden bestraft, und sollte auch Zwickau bestraft werden.

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