Am Samstag heißt es „back on track“, dann startet für uns die Regionalliga-Saison 2024/25. Zu Gast bei uns in der Hänsch-Arena ist dann der SC Weiche Flensburg.
Die Flensburger haben eine absolut katastrophale letzte Saison gespielt. War man seit 2015 eigentlich nie schlechter als Platz 5 (durfte 2018 sogar als Meister die Aufstiegsrelegation bestreiten), so belegte man in der abgelaufenen Saison gerade mal Platz 15. Ohne den Aufstieg von Hannover II hätte das sogar den direkten Abstieg bedeutet. Aber Weiche konnte sich auf den letzten Drücker in einer engen Abstiegsrelegation gegen Bersenbrück behaupten und dann die Klasse noch gerade so halten.
Da Weiche sonst also eigentlich konstant oben mit dabei war, ist der Club für mich recht schwer einzuschätzen. Es wurden einiges an Stammpersonal der letzten Saison abgegeben. Torwart Jesper Heim wechselte nach Steinbach, Innenverteidiger Fölster zu Eidertal in die Oberliga, Wirlmann zu Kiel II. Darüber hinaus wurde mit Jannic Ehlers (zurück zu Werder II) der treffsicherste Stürmer abgegeben und mit Felix Brügmann hat eine weitere Offensivkraft den Verein verlassen, die in Flensburg nie wirklich ankam, aber in der RL Nordost noch alles kurz und klein geschossen hat.
Somit musste man sich auf diversen Positionen zu dieser Saison neu aufstellen und hat dort auch oft nicht die wirklich RL-Nord-typischen Transfers getätigt. Mit Mads Albaek hat man beispielsweise aus der Dänischen ersten Liga einen 34-jährigen Dänen für das Mittelfeld geholt, der schon über Länderspielerfahrung verfügt, in Frankreichs 1. Liga unterwegs war und auch schon in Liga 2 und 3 für Kaiserslautern gespielt hat. Darüber hinaus hat man mit Jakob Johansson einen Mittelstürmer und weiteren Dänen aus der ersten Liga der Faröer geholt, der schon in der dänischen U20 unterwegs war und auch schon in Dänemarks erster Liga Erfahrungen sammeln konnte. Mit Christian Rust hat man einen dritten Dänen geholt, der als Keeper mit der U19 von Midtjylland gerade dänischer Meister geworden ist. Dazu kam mit Alexander Laukart ein offensiver Mittelfeldspieler aus der ersten Liga Luxemburgs, der auch schon in der Eredivisie und in der 3. Liga unterwegs war und mit dem BVB 1x U17 und 2x U19 Meister geworden ist. Insgesamt schon ein paar spannende Personalien, 13 Abgängen stehen 15 Zugänge gegenüber. Die Truppe wurde also ordentlich durcheinandergewürfelt. Weiter an Bord ist mit Rene Guder ein alter Bekannter mit SVM-Vergangenheit.
Die Vorbereitungszeit für Flensburg war aufgrund der spät stattfindenden Relegation und der bis dato unklaren Ligenzugehörigkeit sicherlich nicht einfach und recht kurz. Tests gegen hochklassige Clubs gab es nicht, man startete gestern gegen Oberligisten Heider SV im Landespokal in die Pflichtspielsaison. Nach regulärer Spielzeit hieß es dort 1:1, aber Weiche konnte sich im Elfmeterschießen durchsetzen und somit mit einem Erfolgserlebnis in die neue Saison starten.
Bei uns waren die Testspiele ja auch eher durchwachsen, man hat jetzt kein Ergebnis einfahren können, dass wirklich große Erwartungen auf fußballerische Feinkost wecken konnte. Die Generalprobe gegen Cambuur ging in die Hose, wobei dies ja der Legende nach für die Premiere förderlich ist. Apropos gutes Omen: Gegen Flensburg haben wir zuhause noch nie verloren. In 6 Spielen gab es 3 Siege und 3 Unentschieden. Letzte Saison gab es einen knappen 3:2-Sieg in der Hänsch-Arena.
Mal schauen, welche Elf Alipour bei uns am Samstag ins Rennen schickt. Erwarten würde ich Pünt im Tor, davor eine IV aus Mißner, Sprekelmeyer und Fedl (oder wenn er nicht fit ist Touglo), auf der linken Schiene Haritonov, auf der rechten Schiene Prasse. Im Zentrum dann Möller, Evseev und Demaj (oder Wensing), ganz vorne Janssen und Schepp.
Bei rund 3.000 verkauften Dauerkarten gehe ich davon aus, dass am Samstag nochmal mindestens 50% an „Tagesgästen“ hinzukommen. Ich rechne daher schon mit 4.500-5.500 Zuschauern. Wobei die Zahl letztlich vermutlich auch noch etwas vom Wetter am Samstag abhängen dürfte.
Ich hoffe am Samstag wirklich sehr auf 3 Punkte für uns, denn in der neuen Saison stehen erstmal alle Uhren auf Null, Platz 2 der Vorsaison ist nichts mehr wert. Und ein Start mit einem Erfolgserlebnis würde Mannschaft und Fans sicherlich den nötigen Rückenwind für die kommenden, schweren Aufgaben geben. In dem Sinne: Alles auf Sieg!