Nachwuchsleistungszentrum Emsland

  • Okay, sind die 2.652,51 € dann nur für die paar Einsätze von Hinnenkamp, Klöpper und Benke? Oder zählen die Einsätze von Krüger (der in der Hinrunde ja noch 21 war) aus der Hinrunde auch hinzu? Oder funktioniert das wie bei der U23-Regel, dass Krüger die ganze Saison nicht als U21-Spieler gilt, weil er während der Saison 22 geworden ist?

  • Dazu heißt es vom DFB:

    Wie funktioniert die finanzielle Förderung der Einsatzzeiten von jungen Spielern?

    Relevant sind die Einsatzzeiten von U 21-Spielern mit deutscher Staatsangehörigkeit (Stichtag der Geburt für Saison 2021/2022: 1. Juli 2000). Die Einsatzminuten dieser Spieler in der 3. Liga werden bis einschließlich des 33. Spieltages einer Saison erfasst. Die einzelnen Zahlen werden anschließend mit folgenden Faktoren multipliziert:

    1. Zugehörigkeit des Spielers zum Verein:

    - Spieler in der 1./2. Saison: Einsatzminuten x 1

    - Spieler in 3./4. Saison: Minuten x 2

    - Spieler mehr als 4 Jahre im Klub: Minuten x 3

    2. Leistungszentrum:

    - Kein Leistungszentrum: Einsatzminuten x 1

    - Leistungszentrum ohne Stern oder mit 1 Stern: Minuten x 2

    - Leistungszentrum mit 2 oder 3 Sternen: Minuten x 3

    Ein Beispiel: Ein Klub hat drei deutsche U 21-Spieler während der Saison in Meisterschaftsspielen der 3. Liga zum Einsatz gebracht. Alle haben jeweils 300 Minuten gespielt. Spieler A spielt das erste

    Jahr im Verein (300 Minuten x 1), Spieler B im dritten Jahr (300 x 2), Spieler C bereits seit sechs Jahren (300 x 3) – ergibt 1800 anrechenbare Minuten. Der betreffende Klub verfügt über ein Leistungszentrum mit zwei Sternen – also werden die 1800 Minuten nochmal mit 3 multipliziert. Ergebnis: Für den Verein werden letztlich 5400 Minuten angerechnet.


    Die genauen Beträge ergeben sich in Relation zu den Einsatzzeiten von U21 Spielern der anderen Klubs. Sind also relativ verteilt. Alle Klubs teilen sich dafür einen „Einsatzzeitentopf“ mit einem Betrag x (in der Saison 18/19 waren es 2,95 Mio. €). Wer jungen Spieler vergleichsweise lange Einsatzzeiten gibt, der bekommt in Relation also logischerweise auch mehr von dem Geld.

    Falls es wen interessiert hier die Statuten dazu:

    https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/182088-FAQ_Nachwuchsfördertopf.pdf

    Was ich in diesem Zusammenhang nochmal interessant finde als Nebeneffekt:

    „Vereine, die sich im Aufbau eines Leistungszentrums befinden, werden aus dem Nachwuchsfördertopf jeweils mit 50.000 Euro gefördert. Diese Klubs müssen die Vorstufe zum Leistungszentrum erreicht haben. Die Vorstufe umfasst als Kriterien unter anderem mindestens einen hauptamtlichen Mitarbeiter in Vollzeit im Nachwuchsbereich, ausreichend lizenzierte Trainer, den Nachweis einer bestehenden Schulkooperation sowie mindestens zwei Trainingsplätze mit Flutlicht ausschließlich für die Jugend.“

    Wenn ein Klub bereits ein Leistungszentrum besitzt, wird automatisch 100.000€ als Sockelbetrag ausgeschüttet. Hinzu kommen die 50.000€ Prämie für den „Aufbau eines NLZ“. Damit aber nicht genug: Denn NLZ ist nicht gleich NLZ. Es gibt NLZ mit 1-3 Sternen. Je Stern erhält ein Verein weitere 25.000€. Im besten Fall also bis zu 225.000€ Sockelbetrag. Aber schon ein einfaches NLZ ohne Stern bringt einem Verein 150.000€ Sockelprämie.

    Ich weiß, dass unser Verein ein solches NLZ anstrebt. Und ich kenne auch die regulatorischen Hürden dafür. Aber ich frage mich: Bei dem momentan betriebenen Aufwand im Jugendbereich (A- und B-Jugend BL, 2. Jugendmannschaften tlw. Nds. Liga etc.), wäre es da nicht angebracht und sinnvoll schnellstmöglich die NLZ Stufe zu erreichen. Der Abstand zwischen momentan betriebenem Aufwand (und Kosten) und dem nötigen Aufwand (und Kosten) dürfte ja sicher die zusätzlichen Mehrprämien von 100.000€ plus den doppelten Einsatzzeitenmultiplikator nicht übersteigen.

  • Das JLZ bekommt vom DFB wohl erstmal keine Anerkennung als NLZ:

    Darum versagt der DFB dem JLZ Emsland die offizielle Anerkennung | NOZ

    Schade, aber die Gründe haben natürlich selbst wieder ihren Grund, warum dies beim JLZ Emsland so ist. Da scheinen die Verantwortlichen selbst von der Entscheidung etwas überrascht und überrumpelt.

    Man möchte aber weiter an einer Zertifizierung arbeiten, nächster Termin wäre im Dezember.

  • Gibt es einen Grund warum der Mädchen/Frauenbereich überhaupt nicht berücksichtigt wird?

    Generell mag man über die Sinnhaftigkeit der Anforderungen geteilter Meinung sein. Ich für meinen Teil kann die Haltung des JLZ verstehen.

  • Generell mag man über die Sinnhaftigkeit der Anforderungen geteilter Meinung sein. Ich für meinen Teil kann die Haltung des JLZ verstehen.

    Sehe ich auch so, hat halt alles Gründe.

    Demnach müssen die Anforderungen für eine Zertifizierung aber ja scheinbar überhaupt nicht klar formuliert worden sein. Das wundert mich irgendwie. Es muss doch eine Art Checkliste geben, was man alles erfüllen muss? Wie soll man denn sonst wissen, wie es zu einer Anerkennung kommt?

    Bißchen seltsam, was der DFB da mal wieder treibt.

  • Völlig unverständlich. Der DFB fordert auch in der D-Jugend eine Leistungsorientierung sowie 5-6 x Training pro Woche. Bei uns ist alles grundsolide im Einklang mit allen Vereinen im Emsland. Augenscheinlich möchte der DFB eher sowas fördern:

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  • Noch ein Interview von einem enttäuschten Kremer zur NLZ-Thematik:

    SVM-Vorstandssprecher Andreas Kremer: Das macht mich sprachlos | NOZ

    Ich kann das alles noch immer nicht ganz nachvollziehen. Die Anforderung müssen doch von Beginn an transparent sein. Man wird doch quasi vom DFB begleitet, da können die doch direkt ansprechen, wo es klemmt.

    Manchmal denke ich, der DFB möchte gar nicht so viele NLZ's haben, um deren Ruf im Zweifelsfall nicht zu verwässern.

  • Durch die Geschichte mit der fehlenden Anerkennung als JLZ fehlen auch mal eben 150-190 T€. Das ist natürlich auch erstmal ein Brett. Hier sprach Kremer im Interview davon "das der SV Meppen das zusammen mit dem Förderverein stemmt, ist eine Riesenherausforderung".

    Hier lese ich raus, dass der SVM da auch wieder Gelder lassen wird. Somit dürfte der finanziell sehr enge Spielraum noch mal etwas enger werden und sich eine eventuelle Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers vermutlich noch schwieriger darstellen.

    Wirklich eine richtig ärgerliche Sache. Ich weiß, dass man seit langer Zeit auf diese Zertifizierung hinarbeitet. Frage ist aber für mich irgendwann, was diese unterm Strich bringt. Am ehesten erhofft man sich wohl finanziell eine stärkere Unterstützung. Ob diese dann aber auf der einen Seite die doch höheren Kosten eines zertifizierten NLZ vollumfänglich auffängt und dazu noch zu der eigentlichen Philosophie des JLZ passt, bin ich mir nun aber auch nicht mehr so sicher.

  • An der Stelle ganz kurz : vielen Dank für die kompetente und ausführliche Antwort. Kann man ja auch über die like Funktion hinaus ruhig auch auch mal explizit sagen. Sehr interessant das Ganze

  • Sehr ärgerliche Geschichte, 150. 000 € sind schon ein Brett. Nun heißt es bis zum Januar nachbessern oder das JLZ einfach so weiter laufen lassen, wenn es die Regularien nicht zulassen. Allerdings müssen alle Vereine mit den gleichen Regeln leben. Auch wenn wir eine große Fläche abdecken, machen das andere glaube ich auch. Die Osnasen holen auch Spieler aus dem Osnabrücker Land etc. und ob ich in Hamburg als Jugendspieler innerhalb einer halben Stunde am Trainingsplatz bin oder aus Bremerhaven in Leistungszentrum vom Werder spielen und dahin anreisen muss, kommt letztendlich aufs gleiche hinaus. Zwei Stunden für hin und Rückfahrt inkl. Wartezeit ist insgesamt als Fahrzeit glaube ich sind keine Seltenheit. So ähnlich hatte das C. Frommann ja glaube ich auch beschrieben. Ob es sinnvoll ist oder nicht und ob man diesen Weg als JLZ selber gehen will, muss man halt auch selber entscheiden. Ich finde aber nach wie vor, dass unser JLZ eine super Arbeit abliefert.

  • Sehr ärgerliche Geschichte, 150. 000 € sind schon ein Brett. Nun heißt es bis zum Januar nachbessern oder das JLZ einfach so weiter laufen lassen, wenn es die Regularien nicht zulassen.

    Es wird ja nur "nachbessern" geben. Der Verein hat lange darauf hingearbeitet und auch hauptamtliche Stellen geschaffen. Daher wird man hier dann sicherlich auch am Ball bleiben.

    Mit der Fahrzeit ist das natürlich ab einem gewissen Punkt wirklich so eine Sache. Wo wohnen denn die am weitesten entfernten Kicker im JLZ? Bei Emden z.B. kommt man mit einer Stunde ja schon fast gar nicht mehr hin. Ob man dann einen D-Jugendlichen schon mit solchen Fahrzeiten belasten sollte, fände ich wirklich bedenklich. Aber das sieht der Verein ja ebenso, dass diese Fußballer sich erstmal in ihren Heimatvereinen entwickeln sollen.

    Wird wohl Zeit, dass wir endlich ein Fußballinternat bauen. :whistle3:

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