Moin SV Fans,
wie viele von Euch vielleicht schon mitbekommen
haben, findet am kommenden Wochenende wieder ein bundesweiter
Aktionsspieltag statt, mit dem die „Fanszenen Deutschlands“ gegen
fanunfreundliche Anstoßzeiten im Allgemeinen und Montagsspiele im
Besonderen protestieren. Dieser Protest äußert sich durch einen 45
minütigen Stimmungsboykott in der ersten Halbzeit. Auch die Fanszene des
SV Meppen wird sich an diesem Aktionsspieltag beteiligen, wenn uns
diese Entscheidung auch nicht leicht gefallen ist. Natürlich sind wir
uns der derzeitigen sportlichen Situation und der Wichtigkeit des Spiels
gegen Köln bewusst. Dennoch halten wir es für wichtig, mit vielen
anderen Fanszenen zusammen, ein gemeinsames Zeichen gegen den DFB zu
setzen. Gerade in dieser Saison hatten auch wir Meppener stark unter den
Ansetzungen zu leiden und mussten an drei Werktagen insgesamt 1600 km
zu Auswärtsspielen zurücklegen. Dass der Protest Wirkung zeigt, wird an
der Entscheidung der DFL deutlich, Montagsspiele in der Bundesliga ab
der Saison 2021/2022 abzuschaffen. Zudem entscheiden auch die
Zweitligavereine in den kommenden Tagen über eine Neuausrichtung des
Spieltages. Der Boykott richtet sich eindeutig nicht gegen die
Mannschaft, der wir in der Zweiten Halbzeit wie gewohnt den Rücken
stärken werden, damit die drei Punkte in Meppen bleiben. Um euch die
Chance zu geben, sich mit uns auszutauschen, stehen wir ab zwei Stunden
vor dem Anpfiff für offene und ehrliche Gespräche am Haupteingang zum
Stadion zur Verfügung, um unsere Beweggründe für diesen Boykott
ausführlich zu erklären.
Szene Meppen
Die jüngsten
Veröffentlichungen zu Super-League-Plänen und anderen geheimen Deals in
den Hinterzimmern der Manager sollten auch den letzten Zweiflern vor
Augen geführt haben: Die heutige Fußballwelt hat mit Werten wie Fairness
und Solidarität rein gar nichts mehr zu tun.
Finanzstarke Klubs
umgehen im großen Stil Regelungen und werden bei ihren Bestrebungen nach
immer mehr Profit ungeniert von führenden Funktionären hofiert und
sogar noch vor Sanktionen geschützt. Die Schere zwischen arm und reich
geht dabei immer weiter auseinander. Verlierer dieser Entwicklung sind
neben den tiefer spielenden Vereinen der sportliche Wettbewerb im
Gesamten und insbesondere wir Fans.
Es zählen vor allem Rendite
und die Generierung von noch mehr Geld. DFB und DFL demonstrieren dies
seit längerem, zuletzt unter anderem durch Anstoßzeiten fürs TV, die
fundamental entgegen den Belangen von uns Stadiongängern stehen. In
allen oberen Ligen finden nun Spiele am Montagabend statt, seit letzter
Saison sogar in der ersten Bundesliga.
Diese Entwicklung darf von uns Fans nicht hingenommen werden, denn nur
wir können mit geschlossenem und starken Protest diesem Trend
entgegenwirken! Im Sinne eines Fußballs für die Fans und nicht eines des
finanziellen Profits.
Die Vorbereitungen für die nächste
Ausschreibung der TV-Rechte sind in vollem Gange. Unsere Forderung an
die Vertreter der Vereine in der DFL ist klar: Schafft die Montagsspiele
und die Anstoßzeiten unter der Woche ab!
Wie die Anstoßzeiten in
den kommenden Spielzeiten gestaltet werden, liegt auch in unserer Hand.
Als Fans und Mitglieder haben wir ein Recht darauf zu erfahren, wie
unsere Vereinsvertreter auf DFL-Sitzungen entscheiden. Nur mit
umfangreicher Transparenz kann Abstimmungen und dubiosen Deals in
Hinterzimmern entgegengewirkt werden.
Am 13.Spieltag hat die DFL
erneut ein Erstligaspiel auf den Montagabend gelegt, zudem findet in der
3. Liga unter der Regie des DFB, wie fast jeden Montag, eine Partie
statt. Am Wochenende rund um diesen Spieltag wird es daher zu
bundesweiten Protesten in den Fankurven kommen:
Ein wirksamer
Protest kann nur gemeinsam funktionieren. Selbstverständlich fällt es
niemandem leicht, die eigene Mannschaft in dieser Zeit nicht zu
unterstützen. Allerdings besteht die riesige Chance auf entscheidende
Veränderungen, die den Fußball endlich wieder in eine positive Richtung
lenken würden. Aus Kreisen der Vereine ist zu hören, dass die
Abschaffung der Montagsspiele und englischen Wochen als durchaus
realistisch eingeschätzt wird. Selbst das Montagsspiel der zweiten Liga
steht zugunsten eines Alternativtermins am Samstagabend zur Diskussion.
Also lasst uns aktiv werden und unseren Forderungen Nachdruck verleihen.
Wir holen uns unser Spiel zurück!
Fanszenen Deutschlands