Show must go on…so oder so ähnlich könnte das Motto für die nächste, anstehende Aufgabe am Sonntag in Saarbrücken heißen. Nach der Derbyniederlage am Samstag dürfte der Frustlevel bei der Mannschaft weiter angestiegen sein. Doch irgendwo bleibt die Hoffnung, dass sich der gestiegene Frust vielleicht auch mal in einen gesteigerten Siegeswillen wandeln könnte.
Die Ergebnisse in 2022 sprechen eine klare Sprache: 5 Punkte in 8 Spielen und 4:15 Tore. In Sachen Punkte sind in diesem Jahr bislang nur Würzburg schwächer mit 4 Punkten und Viktoria Berlin mit nur einem Pünktchen (bei allerdings auch erst 6 Spielen). Auch die Torausbeute von mal gerade 4 Treffern spricht für sich. Wir haben seltsamerweise plötzlich deutlich an Torgefahr verloren. In erster Linie merkt man dies durch das momentane Formtief von Luka Tankulic, andererseits gibt es scheinbar auch keine anderen Offensivspieler, die dieses Problem aktuell beheben können. Dazu gesellen sich dann noch Schwächen in der Defensive, zuletzt hatten wir da auch wieder etwas Probleme bei den gegnerischen Standards. Von unseren eigenen Standards möchte ich an dieser Stelle lieber erst gar nicht sprechen…
Saarbrücken ist wohl einer der Vereine der Liga, die eigentlich eher nach Höherem streben. Was aufgrund der Konkurrenz aber wohl bekanntlich nicht ganz einfach ist. Der FCS ist zwar erst 2020 aufgestiegen und damit gerade mal in seiner zweiten Drittligasaison, doch im letzten Jahr hat man mit Platz 5 als Aufsteiger schon direkt für Furore sorgen können. Problem ist dann natürlich, dass man so auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten weckt. So ist mit Lukas Kwasniok der Erfolgstrainer nach Paderborn gewechselt, zudem haben mit Sverko, Shipnoski, Barylla und Deville gleich 4 Spieler den FCS in Richtung von höherklassigen Vereinen verlassen. Das hat den Verein aber nicht sonderlich erschüttert. Denn mit Uwe Koschinat hat man einen wirklich guten, neuen Übungsleiter gefunden, zudem sich mit Transfers wie u.a. Grimaldi auch gute Leute dazugeholt. Dazu wurden dann Talente wie Gouras oder Kerber weiterentwickelt, die jetzt auch schon wieder bei höherklassigen Teams auf dem Zettel stehen. Saarbrücken ist aktuell auf Platz 4 in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Insofern muss man den Saarbrückern hier schon wirklich großen Respekt für gute Arbeit zollen.
Der FCS hat in 2022 zwar bereits 4 Niederlagen hinnehmen müssen, hat demgegenüber aber auch bereits 4x gewinnen können. Gestern gab es einen deutlichen 5:1-Auswärtssieg bei den „Pleitegeiern“ von Türkgücü. Saarbrücken hat mit 47 Treffern ligaweit die drittmeisten Tore erzielt, allerdings mit 35 Gegentoren auch, zumindest in der Top 8, die meisten kassiert. Gefährlichster Schütze ist Adriano Grimaldi mit 11 Treffern, aber auch Günther-Schmidt (8 Tore), Jacob (7 Tore) und Gouras (6 Tore) sind gefährlich. Grimaldi war gestern allerdings wegen einer Wadenzerrung nicht im Kader, mal sehen, ob er gegen uns wieder fit ist. Mit Günther-Schmidt fehlt wegen der 5ten gelben zudem ein weiterer wichtiger Offensivspieler. So fallen gegen uns eventuell die beiden torgefährlichsten Spieler aus. Und mit Hupe stand gestern bei Saarbrücken der dritte Torwart im Tor, da Stammtorwart Batz wohl Ende letzter Woche positiv auf Corona getestet wurde und der etatmäßige Ersatzkeeper Johnen verletzt gefehlt hat. Demnach mal schauen, wer gegen uns am Sonntag im Kasten steht. Batz dürfte sich bis dahin allerdings wohl wieder freigetestet haben, Frage ist, wann er denn wieder ins Training einsteigen kann.
Bei unserem Team würde ich jetzt keine großartigen Experimente erwarten. Die 4er-Kette sollte man wie gegen Osnabrück belassen, auch im defensiven Mittelfeld würde ich weiter auf Blacha und Bähre setzen, da Egerer noch nicht bei 100% sein dürfte und zuletzt auch nicht restlos vor seiner Verletzung überzeugen konnte. Auf den Außenbahnen würde ich, im Sinne vom Konterspiel, mit Guder und Faßbender auf unsere schnelleren Flügelspieler setzen. In der Mitte dann Tankulic. Und ganz vorne würde ich mir immernoch mal den Feigenspan wünschen, da RSP und Krüger beide zuletzt wenig bis gar nichts vorne an Ertragreichem geleistet haben. Da RS ihn aber am Samstag nicht mal eingewechselt hat, wird das wohl vermutlich tendenziell eher nicht passieren.
Auswärts in Saarbrücken wird letztlich vermutlich ein wirklich dicker Brocken. Letztes Jahr gab es am zweitletzten Spieltag dort ein 0:2, in dieser Saison dann im Hinspiel ein 2:2. Wenn man dann auch nochmal nach was Positivem schauen will: Wir haben in dieser Saison sonntags noch nie auswärts verloren! Also kann ja eigentlich gar nichts schief gehen.
Und gerade das macht ja auch irgendwo den SVM aus: Einfach mal da punkten, wo man es am wenigsten erwartet. Daher könnten unsere Jungs ja am Sonntag einfach mal 3 Punkte aus dem Saarland mitbringen.