Wie schon nach dem Pokalspiel ist der SVM nach nur 2 Tagen ohne Spiel direkt wieder auf dem Platz gefordert. Am Samstag geht es dann zu unseren Nachbarn nach Oldenburg.
Nach den positiven Signalen zum Stadionneubau lies sich schon so etwas wie Aufbruchstimmung beim VfB ausmachen. Die sportliche Realität war aber nun mal wieder schneller, so steht der VfB aktuell mit gerade mal 3 Punkten aus 5 Spielen auf Platz 14. Und somit noch hinter uns, wobei wir sogar noch ein Spiel in der Hinterhand haben. Nach der Auftaktniederlage in Norderstedt hatten die Oldenburger nach einem 5:2-Sieg gegen Ottensen kurz Hoffnung auf sportliche Erfolge geweckt, die dann mit der Pokalniederlage zuhause gegen Emden und 3 Niederlagen in Folge in der Liga gegen Phönix, Emden und Lohne allerdings schnell wieder verflogen war. So stehen aktuell Trainer Fuat Kilic und auch der sportlicher Leiter Sebastian Schachten massiv in der Kritik und müssen um ihre Posten fürchten.
Schon in der letzten Saison sind die Oldenburger als Favoriten mit Platz 5 hinter den Erwartungen zurückgeblieben, auch wenn man während der Saison von der Platzierung her sogar teils noch schlechter unterwegs war. So gab es auch einige Veränderungen im Kader zu dieser Saison. Die Oldies Max Wegner (Jeddeloh) und Marcel Appiah (Karriereende) sind weg, mit Spielern wie Krasniqi (Lotte), Käuper (Steinbach), Ramaj (Düren), Plume (Havelse), Plautz (Drochtersen) oder auch Loubongo (noch vereinslos) hat man zudem weitere Spieler mit einer doch teils recht ordentlichen Vita abgegeben. Auf der Seite der Zugänge kamen insbesondere mit Vjekoslav Taritas und Julian Meier zwei Spieler mit ordentlich Scorerpunkten von Phönix Lübeck, allerdings sind beide bislang noch ohne eigenen Treffer. Dazu kam aus Liga 3 auch Nick Otto von Verl, der momentan aber mit einem Knöchelbruch verletzt zuschauen muss. Ansonsten kamen noch Mai (Kiel II), Hoffrogge (Jeddeloh), Tiernan (Hannover II), Tomety-Hemazro (Ottensen), Pepshi (VfL Oldenburg) und Rohra und Chikere (beide eigene Jugend) hinzu.
Insgesamt verfügt Oldenburg natürlich mit Leuten wie Ziereis, Brand, Buchtmann, Möschl, Knystock oder Deichmann über eine erfahrene Truppe, die eigentlich auch auch zum erweiterten Favoritenkreis der Liga zählt. Dazu kommen dann noch einige junge, talentierte Spieler. Auch da man in Oldenburg sicherlich gerne wieder in die Erfolgsspur möchte, kommt denen das „Derby“ vielleicht gerade recht. Insofern rechne ich mit einem sehr schweren Spiel. In der Vergangenheit konnten wir zudem dort in 21 Spielen erst 4 Siege einfahren, letzte Saison mussten wir uns mit 2:0 geschlagen geben. Der letzte Sieg war ein 2:1-Erfolg vor 10 Jahren im Dezember 2014. Insofern wären wir wohl mal wieder dran mit einem Auswärtssieg in Oldenburg.
Ich glaube nicht, dass Beniermann groß Gründe sieht (abgesehen vielleicht von dem straffen Spielplan), die Startelf zu verändern. Lediglich Schepp ist aktuell scheinbar nicht wirklich in Form. Aber vielleicht kommt für ihn so ein Spiel in Oldenburg genau richtig. Bei Janssen ist der Knoten gegen den Bremer SV bereits wieder geplatzt, dann darf dies in Oldenburg gerne bei Schepp passieren. Ich gehe auch davon aus, dass Leon Demaj gegen den Club von seinem Bruder Drilon (der wohl gestern nach Verletzungspause erstmals wieder eingewechselt wurde für die Schlussviertelstunde) wieder Spielzeit erhalten wird, nachdem er gestern komplett 90 Minuten auf der Bank saß. Auch ihm würde ein Erfolgserlebnis sicherlich mal gut tun. Aber nun: Beniermann wird als Trainer in seinem ersten Auswärtsspiel schon die richtige Elf finden. Und scheinbar wechselt er im Bedarfsfall ja auch zeitnah durch.
Mit dem 5:0 gegen den Bremer SV haben wir hoffentlich die Stimmung pünktlich wieder in die richtige Richtung gedreht und die Köpfe freier und die Beine lockerer als die doch arg unter Druck stechenden Oldenburger. Ich hoffe, unser Jungs haben übermorgen richtig Bock, einen Trainer zu schassen. Zudem könnte man mit einem „Derbysieg“ natürlich die vom Saisonstart doch aufgerissenen Wunden mit am besten weiter kitten. Daher tippe ich auf einen 2:1 Auswärtserfolg vor hoffentlich einer stattlichen Zahl an Auswärtsfahrern, die unser Team im „altehrwürdigen“ Marschwegstadion unterstützen!