Nachdem wir beim letzten Auswärtsspiel den Spieltag an einem Freitag eröffnet haben, dürfen wir beim nächsten Auswärts-Match den Spieltag am kommenden Montag beschließen. Gegner bei den allseits unbeliebten Montagsspielen ist dann der SC Verl. Da das Stadion in Verl noch nicht drittligatauglich ist, wird wieder im Ausweichstadion in Paderborn gespielt.
Dieses Jahr sind wir bereits mal in Verl angetreten, Ende Januar an einem Mittwoch. Allerdings seinerzeit noch in Lotte. Dort haben wir glücklich mit 1:0 gewonnen, das goldene Tor hat seinerzeit Sukuta-Pasu erzielt. Das Spiel war damals relativ furchtbar und war dann der letzte 3er vor einer sehr langen Durststrecke. Nun sind die Karten wieder neu gemischt, vielleicht gelingt uns ja am Montag der erste Auswärtssieg der Saison.
Verl ist recht dürftig in die Saison gestartet und steht mit Platz 17 momentan unterm Strich. Gerade mal ein Sieg gelang den Verlern (3:0 gegen Zwickau), dazu gab es dann noch einen Punkt beim 2:2 gegen Mannheim, ansonsten gab es 5 Niederlagen. Die Gegner hießen da allerdings auch u.a. 1860, Saarbrücken oder Dresden. Zwischendurch gab es dann im Westfalenpokal noch ein peinliches Aus beim 1:3 gegen den Oberligisten Delbrücker SC. Und richtig Haue in der Liga gab es dann am letzten Spieltag, wo man beim 1:5 in Halle ordentlich unter die Räder kam. Ich hoffe, dass das Spiel die Verler vielleicht etwas demoralisert hat und nicht unbedingt, dass wir das Opfer einer möglichen Wiedergutmachung werden. Aber so ein Ergebnis ist schon heftig, zumal Halle ja nun (bei allem Respekt) auch aktuell nicht gerade zu der Ligaspitze gehört.
Der erst im Februar gekommene Trainer Kniat hat zum Ende der letzten Saison ein paar ordentliche Ergebnisse abgeliefert, so hat Verl letztlich auch noch die Klasse gehalten. Allerdings musste man zu dieser Saison auch kräftig Personal ersetzen. Es gab 18 Abgänge zu verzeichnen (u.a. auch ein gewisser Serhat Koruk), dafür mussten 22 neue Spieler integriert werden. Das dürfte schon ordentlich Arbeit gewesen sein. Und mit Lannert (1860), Rabihic (Saarbrücken), Putaro (Osnabrück), Berlinski (Essen) und Petkov (Augsburg) sind auch gute Leute gegangen. Bei den Neuen war man dann wohl eher auf der Suche nach Talenten. Denn trotz der vielen Zugänge ist die älteste Neuverpflichtung, Torge Paetow (Flensburg), gerade im letzten Monat 27 geworden. Gleich 10 der neuen sind sogar U21. Bei den Neuverpflichtungen sind so richtige Kracher eigentlich nicht dabei. Nicolas Sessa wurde vom FCK geholt, fehlt aber aktuell wegen eines Muskelfaserrisses. Dazu dann mit Yari Otto (Braunschweig), Wosz (zuletzt Halle) und Knost (Magdeburg) eher Leute aus der zweiten Reihe der 3. Liga. Ansonsten schaute man wohl eher in Regionalliga, Oberliga oder der U19 Bundesliga. Und von den Neuen hat bei bislang 8 Pflichtspielen der Verler gerade mal der von Kiel II gekommene Innenverteidiger Michel Stöcker mehr als 500 Minuten gespielt. Ob diese Mischung am Ende reicht um die Klasse zu halten? Man weiß es nicht. Verl für mich auf jeden Fall eine Mannschaft, die wir hinter uns lassen sollten. Der SC hat mit 32 Spielern den größten Kader der Liga, mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 23,1 Jahren aber auch noch ligaweit die jüngste Truppe (natürlich abgesehen von BVB II und Freiburg II).
Offensiv dürfte der SC Verl mit der jetzigen Truppe nicht mehr ganz so gefährlich sein wie in den vergangenen Jahren. Gerade mal 6 Treffer wurden in 7 Ligaspielen erzielt. Auf den Mittelstürmer Cyrill Akono, mit 2 Ligatoren aktuell bester Schütze, muss man sicherlich achten. Aber ansonsten können die offensiven Neuverpflichtungen noch nicht an die Durchschlagskraft der verlorenen Abgänge heranreichen. Die damit verbundene, fehlende Entlastung der Defensive dürfte vermutlich eines der aktuellen Probleme der Verler sein. Verl ist häufig im 4-3-3 unterwegs, somit sollten wir theoretisch im Zentrum Übergewicht erzielen können. Aber auch dort hat Verl mit Kapitän Mael Corboz und Vinko Sapina noch starke Kicker im Aufgebot. Verletzt fehlen wird neben Sessa der mit 2,02 m riesige Innvenverteidiger Ezekwem. Mit Mikic, der gerade mal 1,80 misst, hat der SCV eh einen recht kleinen Innenverteidiger in der ersten Elf. Vielleicht können wir das ja ausnahmsweise mal bei einem Standard für uns nutzen.
Bei unserer Truppe würde ich mit der gleichen Startelf beginnen wie gegen Elversberg. Sehe hier jetzt keine zwingende Notwendigkeit, Wechsel vorzunehmen. Wobei Blacha doch am Ende etwas angeschlagen rüberkam, er lief nicht mehr ganz rund. Mal schauen, ob er am Montag wieder komplett fit ist. Ansonsten wäre Käuper natürlich dann erste Alternative.
Auch wenn Verl aktuell auf einem Abstiegsplatz steht, sollte man die Truppe nicht unterschätzen. Zuhause hat Verl bisher nur ein einziges Spiel verloren, und da hieß der Gegner 1860 München. Die Devise heißt am Montag in erster Linie wieder „verlieren verboten“; aber ich sehe für uns einen 2:1 Auswärtssieg mit Treffern von Kraulich und Pourie voraus.