Ich will jetzt nicht der Spielverderber sein, aber das Stadion ist ausverkauft. Und zwar ohne die digitalen Lösungen, die hier lauthals gefordert werden.
Es mag zwar hart klingen, aber die digitale Lösung für alle ist nicht nötig. Nochmal: das Stadion ist nach 2 Tagen ausverkauft. Ob jetzt der Fan aus Ostfriesland, der nicht zur GS kommen kann leer ausgeht ist egal. Weil Opa Brümmer aus Osterbrock sich in die Schlange stellt und als Mitglied das Ticket nimmt. Es wird immer ein Fan im Stadion sein.
Für jeden Fan, der hier nach einer digitalen Lösung ruft, gibt es einen Fan im Emsland, der mit digital nicht klar kommt. Und wenn jetzt einer sagt, Opa Brümmer kann seinen Enkel wegen dem Onlineverkauf fragen, entgegne ich, dass jeder jüngere Fan auch jemanden fragen kann, der sich in die Schlange stellt.
Es können alle froh sein, dass jeder nur 1 weiteres Ticket kaufen durfte. So verteilt man wenigstens noch großflächig und mehr Leute hatten die Chance eine Karte zu ergattern.
Der Verein muss sich keine Baustelle aufmachen, wo keine ist.
Ausverkauft wäre es auch, wenn man einfach den Verkauf frei öffnen würde. Es geht doch darum, dass man denjenigen einen bevorzugten Zugriff auf Karten ermöglichen möchte, die a) eine DK haben oder b) Mitglieder sind. So läuft es aber auf c) "diejenigen, die am Verkaufstag vor Ort sind oder jemanden haben, den sie dort hinschicken können" hinaus. Freut mich für alle Rentner und die Menschen, die am Montag nicht arbeiten müssen. Angesichts der Tatsache, dass man ja mehr als eine Karte pro Mitgliedschaft/DK kaufen kann, dürfte es aber zwangsläufigdazu kommen, dass eine ganze Reihe DK-Inhaber oder Mitglieder leer ausgeht. Wo genau ist das Problem, wenn einige hier anmerken, dass man hier zumindest mehr Fairness reinbringen könnte über einen digitalen Verkauf? Ich hoffe, wir sind uns einig, dass die von anderer Seite hier vorgebrachte Position, man könne ja wohl jemanden da hinschicken, wenn man selbst nicht kann, sonst ist man selber Schuld, selbstgerechter Bullshit ist.
Das Argument, dass man lieber nicht digitalisieren sollte, weil damit ja irgendwer nicht klar kommen könnte, gibt zwar sehr schön die Denkweise deutscher Behörden wieder. Die grobe Schätzung, dass ebensoviele Leute mit digitalen Verfahren Probleme haben, wie davon profitieren würden, finde ich aber vorsichtig ausgedrückt mutig. Oder weniger vorsichtig formuliert: Ein aus dem Ärmel gezoges Totschlagargument mit dem man den Status Quo vor jeder Veränderung bewahren kann.
Klar kann sich der Verein überlegen ob es sich lohnt oder kurzfristig machbar ist, hierfür ein Systen anzuschaffen/einzurichten, das eine Kartenbestellung übers Netz ermöglicht. Aber das Mitglieder, DK Inhaber (oder wer auch immer) das für wünschenswert halten und entsprechende Wünsche oder Enttäuschung äußern, finde ich absolut legitim.