Arbeit des Vorstandes

  • Unabhängig davon, wer jetzt die sportliche Leitung hat, wird es jetzt sicherlich leichter sein, interessante Spieler in der Regionalliga Nord zu scouten, weil wir uns ja direkt mit den Teams messen und so schon erkennen können, ob mal ein interessanter Kandidat dabei ist. Das ist ein klarer Vorteil im Vergleich zu Drittligazeiten.

  • Ein Großteil unserer "jungen Wilden " und mit Spass in den Backen auftretenden Spielern hat, wenn die Angaben auf transfermarkt.de korrekt sind, Verträge bis 06/2024.

    Deshalb ist es richtig und wichtig für unseren Verein und die Zukunft der Mannschaft, dass jetzt schon der Sportliche Leiter eingesetzt wurde.

    Viel Erfolg und eine glückliche Hand, DV.

  • Gegen Stallgeruch spricht nichts. Es fehlt halt "Berufserfahrung".

    Stehen wir grade nicht mit fehlender Berufserfahrung auf dem 4. Platz der RL Nord?

    Wir stehen auf Platz 4 - bislang ohne SL. Also hätten wir deiner Meinung nach keinen gebraucht?

    Nein, das meine ich nicht. Du wirfst Vrzogic mangelnde Berufserfahrung vor. Und ich habe gemeint, dass unsere komplette Mannschaft auch kaum "Berufserfahrung" hat. Und trotzdem werden zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. Das Alter ist ihr nämlich vor Saisonstart auch immer wieder vorgehalten worden.

    Ich will damit sagen, dass man einem "Jungspund" gerne mal das Heft in die Hand geben kann. Es muss deswegen nicht schlecht laufen.

    Ich werfe keinem etwas vor. Ich stelle nur fest.

    Ich finde es aber gut, wenn Führungskräfte auch mal was anderes kennengelernt haben.

  • Es spricht einiges für Vrzogic, andererseits gibt es natürlich auch einige Dinge, die für eine gewisse Skepsis sorgen. Wobei das ehrlicherweise vermutlich, unabhängig von der Person Vrzogic, bei nahezu allen potentiellen Kandidaten so zutreffen dürfte.

    Gegen ihn hätte sicherlich gesprochen, dass er in dem Beruf über keinerlei Erfahrung verfügt. Auch das sportliche Abschneiden der U16, für die er aktuell verantwortlich ist, finde ich ausbaufähig (letzte Saison Abstieg aus der Niedersachsenliga und momentan in der Landesliga 10 Punkte aus 10 Spielen). Wobei das für die Aufgabe als SL sicherlich jetzt keine entscheidende Rolle spielen dürfte. Und das er aus dem Verein selbst stammt, bringt halt dann auch keine so wirklichen Impulse von außen mit.

    Letzteres kann man dann aber auch als Vorteil sehen. Er kennt den Verein und auch die handelnden Personen. Dazu kennt er sich halt auch im Jugendbereich aus. Er hat die B-Plus-Lizenz, somit bringt er auch als Trainer einen gewissen Background mit. Außerdem wohnt er in der Region, was für mich auch ein klarer Vorteil ist, zudem dürfte er nicht ganz so teuer wie erfahrenere Kandidaten sein. Mit Bayern, Dortmund, Dresden und Aachen war er zudem schon bei größeren Clubs angestellt, kennt von daher sicherlich noch einige Leute, die heute Positionen in verschiedenen Vereinen bekleiden. Das er bei Manchester United hospitieren durfte, spricht ja auch für seine Kontakte (in dem Fall zu Trainer ten Hag).Da lassen die denke ich auch nicht jedem x-beliebigen Kandidaten ran. Und auch Thilo Leugers muss in Vrzogic ja irgendwas gesehen haben. Ansonsten hätte er ihm ja nicht gemeinsam mit Beniermann die Truppe anvertraut.

    Ich bin jedenfalls froh, dass die Stelle endlich besetzt ist. Es bleibt abzuwarten, wie Vrzogic die Position ausfüllen und ausführen wird. Ich wünsche ihm jedenfalls ein glückliches Händchen bei Verlängerungen und Transfers. Da hoffe ich zudem auch, das AA vielleicht noch den ein oder anderen spannenden Kandidaten für uns im Kopf hat.

    Hat Vrzogic eigentlich eine Ausbildung in Sportmanagement oder was vergleichbares absolviert? :scratch_one-s_head:

    Das er viele Leute im Profigeschäft kennt ist unumstritten, wie ihm das Netzwerk ab jetzt hilft, finde ich sehr spannend. Nuri Sahin ist ja auch einer seiner besten Kumpels.

    Ich gehe da positiv rein und warte mal ab was bis Mitte März passiert ist, zwecks Verlängerungen oder schon Wintertransfers.

    :smilie2: :victory:

  • Ich glaube nicht, dass da irgendjemand mit Vorsatz handelt, aber es muss doch mal irgendjemandem auffallen, wenn man quasi bis runter zur D2 über jedes Team spricht und dann kein Wort über die zweite Mannschaft verliert, deren Trainer vor Ort sind und von denen einer auch noch für 25 Jahre geehrt wird. Leute, Leute…

  • Es wurde doch von Heiner erwähnt, dass diese nach zwei überragenden Saisons und einem derzeitigen 4. Platz sehr gut arbeiten und toll dastehen.

    Dann ist das im hinteren Bereich leider untergegangen, hatte aber einige gehört, die das vermisst hatten. Und ich ziehe meinen Einwand natürlich zurück.

  • Die Sitzung gestern verlief fand ich insgesamt sehr ruhig. Heiner hat lange gesprochen und die letzte Zeit analysiert. Angefangen dort, dass Rico den Kader für 2022/23 quasi noch zusammengestellt hat und dann nach dem Trainerwechsel der Nachfolger nur noch wenig Spielraum hatte. Ich fand die Aussage etwas befremdlich, dass Rico bei der Kaderzusammenstellung gefragt haben soll "wo denn die Leute aus dem Osten sind" und man dann wohl noch Vogt und die Manske-Brüder geholt hat. Ob man sich da vom Trainer so vor den Karren spannen lassen muss?

    Danach bei der Trainersuche gab es wohl 4 Kandidaten: Stefan Krämer, und wenn ich das richtig verstanden habe auch bereits zu dem Zeitpunkt Ernst Middendorp, Alexander Schmidt (ehemals Türkgücü, Dreseden) und Alexander Ende (aktuell SC Verl). Da sagte Heiner dann auch, dass wenn man sich aktuell die Arbeit von Ende bei Verl anschaut, vermutlich wohl die falsche Entscheidung getroffen hat. Wobei Krämer sich halt in den Gesprächen gut verkauft haben soll.

    Nachdem der Start unter Krämer dann noch relativ ordentlich verlief (z.B. das 6:2 gegen Mannheim), folgte halt die gruselige Sieglos-Serie. Da hat man dann irgendwann auch festgestellt, dass die Mannschaft nicht richtig fit schien. Der Vorwurf kam ja auch im Umfeld schon relativ zeitig auf (warum es im Verein bei der ganzen Sportkompetenz aber nicht eher aufgefallen ist, wurde gestern nicht thematisiert). Auch hat Heiner gesagt, dass man an Krämer definitiv zu lange festgehalten hat. Eigentlich hätte man ihn, im Nachgang betrachtet, nach dem Osnabrück-Spiel gehen lassen müssen. Späte Einsicht, aber immerhin.

    Doch man hatte ihm zunächst weiter vertraut und den Spielern über die Winterpause individuelle Trainingspläne mitgegeben. Dazu wollte man im Winter dann 7 Leute abgeben, ist aber dann leider nur Feigenspan losgeworden. Und mit Janssen, Alvarez und Soares seien 3 neue Leute gekommen, wobei die beiden letztgenannten lt. HB erst später wirklich ihre Leistung abrufen konnten (auch da muss man sich dann doch in unserer damaligen Situation die Frage gefallen lassen: Warum holte man die dann?).

    Am Ende musste bekanntermaßen auch Krämer gehen, dazu kamen halt während der gesamten Saison die laufenden Verletzungen (auch langwierige) und nicht 100% fitte Spieler. Vor der Saison hätten alle dem Kader von der Besetzung her deutlich mehr zugetraut. Aber es ging sportlich weiter bergab. Dann hat man mit Middendorp bewusst mal einen anderen Trainertyp geholt, der halt eher über die Autorität kommt und eine andere Herangehensweise hatte. Bis das dann gegriffen hat, war es aber leider mehr oder weniger zu spät, auch wenn am Ende noch ein paar gute Spiele raussprangen. Trotzdem hat sich EM dann bekanntermaßen auch für die Regionalliga selbst auf die Trainerposition gehievt (wobei man ansonsten Alipour schon auf dem Zettel hatte für die RL), und nach den erfolgreichen, letzten Drittligaspielen hat man ihm auch das Vertrauen geschenkt. Das Geld war dann knapp, EM hat trotzdem viel gearbeitet und seine Spieler vorgeschlagen. Da war man anfangs teils skeptisch, muss aber heute sagen, dass er da schon ein paar gute Leute zusammengesucht hat. Aber wie Ernst nun mal ist, hat er in seiner typischen Art dann in Jeddeloh auch wieder hingeschmissen. Und nun hat man mit Alipour einen neuen Trainer, der aktuell richtig gut zur Truppe passt und einfach gut funktioniert.

    Und auch darauf, dass einige Ex-Kicker nach außen wohl trotz Abstieg gerne beim SVM geblieben wären, ist HB eingegangen. Erstens hat er dazu gesagt, dass diese Spieler von den Fans im letzten Jahr wohl am liebsten vom Hof gejagt worden wären, nun solle man sie plötzlich halten. Und nach außen haben die Spieler dann natürlich groß Bereitschaft und Liebe zum Verein signalisiert; nachdem dann aber von Gehaltskürzungen von 50% oder sogar 2/3 die Rede war, war diese Liebe dann vorbei. Und das man in der Regionalliga keine Drittliga-Gehälter zahlen kann, war halt von vornherein klar.

    Andreas Kremer konnte man schon ein bisschen anmerken, dass ihm die Sache mit dem Abstieg doch auch persönlich relativ nahe ging. Es kam auch zur Sprache, dass sich natürlich der gesamte Vorstand hinterfragt hat, ob man in der Sommerpause hinschmeisst. Das hätte aber wohl direkt neue Großbaustellen ausgelöst, so hat man sich entschieden, weiterzumachen. Auch war eine Fortsetzung der Vorstandsarbeit Bedingung für Florian Egbers, den Posten als Geschäftsleiter zu übernehmen. Kremer verwies dann darauf, dass aber im nächsten Jahr bereits wieder Wahlen stattfinden. Hier bin ich dann mal gespannt, ob der aktuelle Vorstand sich nochmals zur Wahl stellen lässt oder dann andere Personen ihren Hut in den Ring werfen.

    Zu den Finanzen: In der abgelaufenen Saison hat man mit -13 TEUR einen kleinen Verlust eingefahren, wobei ich dass bei einem Etat von satten 8,6 Mio. EUR quasi als „schwarze Null“ bezeichnen würde. Hier waren allerdings wohl einige Sonderspender am Werk bzw. wurden Sondersponsoringverträge geschlossen, die das Ergebnis dann am Ende gerettet haben. Der aktuelle Etat für diese Saison beläuft sich auf ca. 4,3 Mio. €, was für die Regionalliga finde ich immer noch ein absoluter Top-Wert sein dürfte. Geplant wird aktuell mit einem Ergebnis von -11 TEUR für die Saison 2023/24, wobei in diesen Planungen der kalkulierte Zuschauerschnitt schon auf 4.000 angehoben wurde.

    Das finanzielle Ergebnis der letzten Saison ist schon sehr ordentlich für eine Abstiegssaison, vor allem wenn man sich zum Vergleich beispielsweise Mitabsteiger Zwickau anschaut, die mit 3 Mio. Euro Verbindlichkeiten runter mussten und aktuell als Tabellenletzter in der RL Nordost auch noch ordentlich Druck auf dem Kessel haben. Trotzdem bereiten mir gleich mehrere Dinge im Finanzbereich Kopfzerbrechen. Und die Finanzen entscheiden schließlich letztlich über Wohl und Wehe des Vereins.

    Auf der einen Seite war das Ergebnis der vorletzten Saison schon wirklich schlecht mit rund 400 TEUR Verlust; und auch in der letzten Saison wäre es ohne die Sondereffekte durch Spenden und Sponsoring wohl deutlich anders ausgegangen. Auch wenn es natürlich schön zu wissen ist, dass der Verein letzte Saison auf seine Unterstützer zählen konnte: Ein Dauerzustand dürfte das vermutlich nicht sein. Und zwei Jahre hintereinander ein großes Minus einzufahren zeugt irgendwo von einem strukturellen Defizit.

    Weiterhin konnte man bei der Aufteilung des 4,3 Mio. € Etats für diese Saison sehen, dass für den Verwaltungsbereich rd. 1,1 Mio. € und somit ein Viertel des Gesamtetats aufgewendet werden. Das ist finde ich schon ein ziemliches Brett, wenn man bedenkt, dass viele der Regionalligisten der RL Nord vermutlich einen kleineren Etat besitzen, als das, was wir alleine für die Verwaltung ausgeben. Klar kommt man aus der 3. Liga und kann nicht gleich alles streichen, zudem bedeuten die Frauen und das NLZ ja auch Verwaltungsaufwand. Aber am Ende muss das Ganze auch finanzierbar sein, und das geht natürlich erstmal zu Lasten der Ersten Mannschaft. Die aber wiederum am meisten Geld für den Gesamtverein einbringt und somit für die zukünftige Finanzierung des kompletten Vereins am wichtigsten ist. Ein Teufelskreis.

    Auch wurden ja von Stefan Gette die Ergebnisse bzw. der Etat auf die Sparten aufgeteilt dargestellt. Hier wurde für die Frauen ein Minus von insgesamt 160 TEUR angesetzt. Das ist natürlich schon eine Menge Geld, die dann an anderen Stellen im Verein fehlt. Wenn man tatsächlich in die Bundesliga aufsteigen sollte, kann man das Ergebnis vermutlich zumindest mal auf eine Null fahren. Aber wenn nicht, muss man irgendwann auch mal zwangsläufig überlegen, wie der Frauenfussball sich zukünftig selbst tragen könnte. Vor allem vor dem Hintergrund, dass scheinbar auch noch irgendwelche Zuschüsse vom DFB wegfallen sollen.

    Zuschüsse vom DFB werden/sollen auch für das eh bereits defizitäre NLZ wegfallen. Da muss man dann auch mal schauen, wohin der Weg führt. Man hat jahrelang für eine Zertifizierung des NLZ gearbeitet. Das nun wieder einzustampfen, wäre aus meiner Sicht völlig fahrlässig. Vor allem erntet man aktuell ja mit den jungen Spielern auch gewisse Früchte der Nachwuchsarbeit. Ich weiß zudem nicht, ob in Liga 3 mittlerweile auch ein NLZ zur Pflicht wird. Denn dann würden wir ohne NLZ, bei einem Aufstieg, natürlich auch wieder eine neue Baustelle haben.

    Zu guter Letzt wurde für diese Saison mit einem Ergebnis von -11 TEUR geplant. Das ist natürlich keine wirklich große Zahl. Trotzdem habe ich immer Bauchschmerzen, wenn man schon mit einer negativen Zahl in der Planung in eine Saison geht. Meist wird schon bei den Planungen alles versucht, trotzdem ist die Zahl negativ. Da wurde daher vermutlich bereits alles andere „ausgequetscht“, so dass man finanziell keine Luft und keinen Spielraum besitzt. Dafür würde auch die Aussage von Stefan Gette sprechen, dass man trotz der guten Zuschauerzahlen den kalkulierten Schnitt von 4.000 aktuell nicht weiter nach oben fahren will. So hat man am Ende zumindest diesen „Joker“ noch.

    Es warten aus meiner Sicht wirklich eine ganze Menge an Herausforderungen auf den Verein. Am einfachsten wären diese zu bewältigen, wenn die Erste Mannschaft und die Frauenmannschaft direkt wieder aufsteigen würden. Das dürften aber wohl eher Luftschlösser sein, von daher bleibt spannend, wie die weitere Entwicklung des Vereins verlaufen wird. Sportlich läuft es bei den Mannschaften glücklicherweise ja recht ordentlich. Hoffen wir, dass es so bleibt.

  • Eine sehr schöne und ausführliche Zusammenfassung des gestrigen Abends.

    Wenn es sportlich (überraschenderweise!) nicht so gut liefe, wäre die Veranstaltung vielleicht nicht ganz so harmonisch abgelaufen, denn dann würden wir womöglich sogar die auf dem Infoabend angepeilten 3500 Zuschauer (oder wurde sogar nur von 3000 gesprochen?) im Schnitt verpassen.

    Dass ein Viertel des Etats für die Verwaltung ausgegeben wird, ist schon beeindruckend (oder beängstigend?). Da würden mich Vergleiche mit anderen Vereinen interessieren. Dass man sich nicht gern von Mitarbeitern trennt, wenn man selbst die Hauptschuld am Abstieg trägt (durch gestern öffentlich eingestandene Fehler, wie z.B. zu späte Trainerentlassungen und zu große Distanz zum unaustrainierten Team), kann ich nachvollziehen, aber letztlich fehlen diese Gelder für Investitionen in einen aufstiegsfähigen Kader.

    Ob die Sponsoren ihr Geld an der richtigen Stelle eingesetzt sehen, kann ich nicht beurteilen, aber die Masse an Fans wird einen baldigen Aufstieg erwarten oder (wie auch nach dem 2. Ligaabstieg) zukünftig lieber zu Hause bleiben.

  • Zu den Finanzen: In der abgelaufenen Saison hat man mit -13 TEUR einen kleinen Verlust eingefahren, wobei ich dass bei einem Etat von satten 8,6 Mio. EUR quasi als „schwarze Null“ bezeichnen würde. Hier waren allerdings wohl einige Sonderspender am Werk bzw. wurden Sondersponsoringverträge geschlossen, die das Ergebnis dann am Ende gerettet haben. Der aktuelle Etat für diese Saison beläuft sich auf ca. 4,3 Mio. €, was für die Regionalliga finde ich immer noch ein absoluter Top-Wert sein dürfte. Geplant wird aktuell mit einem Ergebnis von -11 TEUR für die Saison 2023/24, wobei in diesen Planungen der kalkulierte Zuschauerschnitt schon auf 4.000 angehoben wurde.

    Vielen Dank, Chefkoch und man kann es gar nicht deutlich genug betonen: Diese Zahlen sind absolut alarmierend! Um so mehr, als dass man den Zuschauerschnitt bereits angehoben hat - das war bisher ein kleiner Lichtblick an einem ansonsten recht düsteren Horizont, von dem ich mir schon versprochen habe, dass die zusätzlichen Einnahmen evtl. das Zünglein an der Waage spielen könnten, über das man diese Saison doch noch ganz oben angreifen kann. Denn machen wir uns nichts vor: Der zeitnahe Aufstieg ist alternativlos, alles andere ist in dem Modus, den wir jetzt fahren einfach nur Tod auf Raten!

    Da wundert es nicht, wenn der Trainer um Spenden für ein Trainingslager bittet und wirklich verstärken wird man sich so natürlich auch nicht können. Vor allem aber stellt sich die Frage nach den nächsten Jahren Regionalliga, die der Verein so einfach nicht angehen kann. Mir ist klar, dass das maximal unbequeme Entscheidungen erfordert, aber alleine schon die Verwaltungskosten sind ein Mühlstein um den Hals, der uns mittelfristig das Genick brechen wird. Hier muss der Verein die nächsten Jahre zurückfahren, ansonsten wird uns die Entscheidung in nicht allzu ferner Zukunft abgenommen werden.

  • Ich sehe das alles weniger dramatisch.

    Im Nachhinein betrachtet dürfte es doch Gold wert gewesen sein, dass das Defizit aus der Vergangenheit gedeckt wurde. So stehen wir aktuell mehr als solide da.

    Wir dürfen nur nicht den Blick für notwendige Strukturänderungen verlieren. Nach einem Abstieg hat man natürlich erst einmal enorme Overhead-Kosten. Die müssen natürlich ligagerecht heruntergefahren werden. Daneben haben wir ein echtes Verteilungsproblem. Der Verein wird sich vermutlich bald entscheiden müssen, ob er seine Einnahmen richtig einsetzt. Das ist eine absolute Richtungsentscheidung. Wenn wir mehr als Regionalliga wollen, müssen wir mehr Geld des Etats im Kader der ersten Herrenmannschaft verorten. Das würde ungemein unpopuläre Entscheidungen voraussetzen, denn man müsste im Jugend- und insbesondere im Frauenbereich Kosten-/Nutzen sehr genau betrachten. Man kann natürlich auch auf Dauer so weiter machen wie bisher. Dann ist der Weg zurück in den Profifußball aber deutlich steiniger, wenn nicht sogar unmöglich.

    Unter dem Strich scheinen wir aber gut aufgestellt zu sein. Das passt zur aktuellen Entwicklung der Mannschaft.

  • Ich sehe das alles weniger dramatisch.

    Dramatisch ist auch wirklich anders.

    Es wurde zwar schon mit 4.000 Leuten geplant, aber man muss auch bedenken, dass wir aktuell bei 5.340 stehen. Das sind nochmal "Reserven" von 1.340 Zuschauern. Und das, was wir da aktuell Reserven nennen dürfen, haben 16 von 18 Vereinen nicht mal im Durchschnitt.

    Trotzdem muss man sich die Verteilungen natürlich genau anschauen. Was aber ziemlich sicher ja auch gemacht wird. :meeting:

  • Man kann natürlich auch auf Dauer so weiter machen wie bisher. Dann ist der Weg zurück in den Profifußball aber deutlich steiniger, wenn nicht sogar unmöglich.

    Genau da bin ich mir nicht so sicher: Können wir das oder schrumpft der Etat dann jedes Jahr weiter zusammen und wir verwalten überall nur noch den Mangel, weil die Sponsoren doch nicht mehr in Spendierlaune sind und deutlich weniger Fans ins Stadion kommen? Die Kosten für die Frauen und das NLZ wird man kaum nennenswert senken können, ohne dass dort einiges weg bricht ... zumal das Engagement dort auch in einigen (vielen?) Fällen zweckgebunden sein wird. Bleiben die Verwaltungskosten, die sich der Verein in dieser Form auf Dauer nicht leisten können wird, ob man will oder nicht.

    Da ist das Erreichen des DFB-Pokals dann tatsächlich eher Pflicht als Kür, wenn wir nicht nur Wasser treten und dabei zuschauen wollen, wie der Pegel sich langsam der Unterlippe nähert. Vielleicht sehe ich das alles zu dramatisch, aber aus meiner Sicht ist hier vieles von dem, was die letzten Jahre von einem großen Kreis Beteiligter mühsam aufgebaut worden ist in Gefahr, wenn man es nicht schafft, den Etat für die 1. Mannschaft dauerhaft zu erhöhen und bald aufzusteigen.

  • Ich denke die Zahlenbasis ist alles andere als dramatisch. Üblicherweise führt ein Abstieg doch zu einer finanziell angespannten Situation, insbesondere wenn es direkt die Damen und Herrenmannschaft betrifft.

    Insofern finde ich es schön zu lesen, dass wir für diese Saison mit einem marginalen Minus inklusive Puffer planen und zeitgleich sportlich einigermaßen erfolgreich sind.

    Ich habe die Verwaltungsetats der vergangenen Saison nicht im Kopf aber vermutlich wurde auch auf der Geschäftstselle bspw. durch RM's Abgang ordentlich eigespart

    Das bedeutet insgesamt aber nicht, dass wir sehr kritisch prüfen müssen, welchen Teil unseres Etats wir in unseren Kader investieren. Wenn bereits 1/4 des Etats im administrativen Bereich liegt und dann von dem Rest noch "unproduktiver" Staff a la Robben, Puttkammer, Domaschke, etc. bezahlt wird, dann sollten wir hinterfragen, ob das in der RL angemessen ist.

  • Das man die Zuschauerzahlen nach oben korrigiert hat, finde ich sehr mutig. Mal angenommen, in der rückserie kann die Mannschaft nicht ansatzweise so performen, bricht dazu vollkommen ein und spielt um die goldene Annanas. Wie schnell es zu einem drastischen Einbruch des zuschauerinteresses kommen kann, können wir uns alle vorstellen. Hoffen wir es nicht.

    Man spricht von verwaltungsapparat. Das hat auch mit Strukturen zu tun. Diese gleich wieder aufbrechen wäre das falsche Signal. Im Falle eines Aufstiegs müsste man diese mühsam wieder aufbauen.

  • Das man die Zuschauerzahlen nach oben korrigiert hat, finde ich sehr mutig. Mal angenommen, in der rückserie kann die Mannschaft nicht ansatzweise so performen, bricht dazu vollkommen ein und spielt um die goldene Annanas. Wie schnell es zu einem drastischen Einbruch des zuschauerinteresses kommen kann, können wir uns alle vorstellen. Hoffen wir es nicht.

    Man spricht von verwaltungsapparat. Das hat auch mit Strukturen zu tun. Diese gleich wieder aufbrechen wäre das falsche Signal. Im Falle eines Aufstiegs müsste man diese mühsam wieder aufbauen.

    Bei unserer Anzahl von verkauften Dauerkarten und dem derzeitigen Zuschauerschnitt ist die einzige realistische Möglichkeit, dass der Zuschauerschnitt auf die Gesamtsaison bezogen noch auf unter 4000 fällt, ein erneuter Corona-Ausbruch, der Geisterspiele erforderlich macht (die prinzipiell zuschauer-interessantesten beiden Heimspiele fehlen zudem noch mit Oldenburg und Spelle).

  • Geplant wird aktuell mit einem Ergebnis von -11 TEUR für die Saison 2023/24, wobei in diesen Planungen der kalkulierte Zuschauerschnitt schon auf 4.000 angehoben wurde.

    Nun ja. Man kann eine solche Prognose ja auch im gewissen Rahmen nach seinen Bedürfnissen gestalten. Ein marginaler Verlust (-11 TEUR) ist an sich doch ein ordentliches Ergebnis. Den Sponsoren wird gezeigt, dass man wirtschaftlich arbeiten kann, aber dennoch auf weitere Unterstützung angewiesen ist. Die Tatsache, dass man den kalkulierten Zuschauerschnitt auf 4.000 angehoben hat, könnte ja auch bedeuten, dass man auf Seiten der Spielergehälter potentielle Winterzugängen bereits mit eingerechnet hat.

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